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Wie der Mauerfall ihr Leben veränderte: Geschichten aus der DDR

Von Anne-Beatrice Clasmann
Heike Kahl (3) war Leistungssportlerin der früheren DDR – und entfremdete sich schnell vom politischen System. Sie kehrte der SED und dem Spitzensport den Rücken.
Heike Kahl (3) war Leistungssportlerin der früheren DDR – und entfremdete sich schnell vom politischen System. Sie kehrte der SED und dem Spitzensport den Rücken. Foto: Gregor Fischer/dpa

Was gestern verboten war, ist heute erlaubt. Was gestern vom Staat gewünscht und gefördert wurde, ist über Nacht tabu. Vor 30 Jahren, als die Mauer fiel, katapultierte der Systemwechsel die DDR-Bürger in ein völlig neues Leben. Die Brücke zwischen Gestern und Heute wurde wackelig – auch wenn das von Euphorie und Aufbruchstimmung Ende 1989 erst einmal überdeckt blieb. Vier Ostdeutsche, drei Männer und eine Frau, kommen in unserer Geschichte zu Wort. Sie blicken auf vergangene Jahrzehnte und die Gegenwart.

Lesezeit: 7 Minuten
1 Mario Mackowiak (59) erzählt gerne vom „sehr disziplinierten Tagesablauf“ in den Grundschulen der sozialistischen DDR. Bei den Aufmärschen am Tag der Arbeit fährt er als Kind voller Begeisterung auf der mit Birkenzweigen geschmückten „Ameise“ mit, einem Mehrzweckfahrzeug des thüringischen VEB Fahrzeugwerk Waltershausen. Mit Inbrunst singt er „Wir sind die ...