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„Es war eine völlig irre Zeit“: SPD-Politiker Matthias Platzeck und Ostbeauftragter Christian Hirte sprechen über die Jahre nach dem Mauerfall

Von Martina Herzog
Was hat die Wende mit den Menschen im Osten gemacht? Und warum wählen sie heute zu einem großen Teil AfD? Christian Hirte (CDU), Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, und der frühere SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck finden, dass es längst überfällig ist, die Geschichte von Ost und West nach der Wende aufzuarbeiten. Foto:  dpa
Was hat die Wende mit den Menschen im Osten gemacht? Und warum wählen sie heute zu einem großen Teil AfD? Christian Hirte (CDU), Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, und der frühere SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck finden, dass es längst überfällig ist, die Geschichte von Ost und West nach der Wende aufzuarbeiten. Foto: dpa

Als die Mauer fiel, ging Christian Hirte noch zur Schule. Matthias Platzeck hingegen sollte wenig später am runden Tisch Platz nehmen, um mit weiteren Oppositionellen und Regierungsvertretern auszuloten, welche Zukunft die DDR noch haben könnte. Drei Jahrzehnte später gestalten sie in der Kommission der Bundesregierung „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ die Jubiläumsfeierlichkeiten mit. Im Gespräch blicken der Ostbeauftragte Hirte (CDU) und der frühere brandenburgische Ministerpräsident Platzeck (SPD) zurück – und nach vorn.

Lesezeit: 5 Minuten
Welche Unterschiede sehen Sie heute noch zwischen Ost- und Westdeutschen? Hirte: Die Ostdeutschen sind aufgrund ihrer Geschichte skeptischer, kritischer mit allem, nehmen nichts so schnell als gegeben und normal hin. Das gilt auch für unser politisches und ökonomisches System und unsere Institutionen. Platzeck: Im Westen ging es 70 Jahre nur aufwärts. Im ...