Mainz

Digitalisierung

Unternehmer stehen hinter neuen Plattform für offene Daten

Von dpa/lrs
Digitalisierungsministerin Dörte Schall
Digitalisierungsministerin Dörte Schall kommt zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (beide SPD) zu einer Pressekonferenz. (zu dpa: «Unternehmer stehen hinter neuen Plattform für offene Daten») Foto: Arne Dedert/DPA

Für Bürger, Kommunen und Betriebe gibt es für die Nutzung von offenen Daten Erleichterungen. Die Unternehmerverbände stehen hinter Open Data, erwarten aber auch eine Entwicklung.

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Mainz (dpa/lrs). Rheinland-Pfalz bündelt öffentliche Informationen aus Ministerien, Behörden und Forschungsinstituten in einer neuen umfangreichen Datenplattform. Bürger, Kommunen und Unternehmen sollen so schneller sowie zielgerichteter an diese öffentlichen und nicht personenbezogenen Daten kommen, sagte Digitalisierungsministerin Dörte Schall (SPD) in Mainz. «Open Data ist der Rohstoff des digitalen Wandels.»

Mit dem Bereitstellen der öffentlichen Daten soll auch für mehr Transparenz und Beteiligung der Bürger gesorgt sowie dem Verbreiten von Falschnachrichten entgegengewirkt werden, erklärte die Ministerin. Für die Plattform seien die bisherigen Portale für Open-Government-Data sowie für Transparenzinformationen des Landes zusammengeführt und um weitere Funktionalitäten erweitert worden.

Schall: Plattform soll zentrale Drehscheibe werden

Sozialministerin Dörte Schall auf dem Grünen Sofa
Dörte Schall (SPD), Sozialministerin von Rheinland-Pfalz, aufgenommen während eines Interviews auf dem Grünen Sofa in der Mainzer Redaktion der Deutschen Presse-Agenur dpa. (zu dpa: «Unternehmer stehen hinter neuen Plattform für offene Daten»)
Foto: Helmut Fricke/DPA

Es gebe nun eine verbesserte Suchfunktion und eine optimierte, intuitive Benutzerführung für das Finden der öffentlichen Daten von Behörden, öffentlichen Einrichtungen und Ministerien, berichtete Schall. «Unser Ziel ist es, die Plattform zur zentralen Drehscheibe für Open Data in Rheinland-Pfalz weiterzuentwickeln.»

«Wir wollen, dass offene Daten in hoher Qualität künftig der Normalfall sind und als Nebenprodukt des Verwaltungshandelns weitestgehend automatisch erzeugt werden», sagte die Digitalisierungsministerin. «In einem Open-Data-Gesetz werden wir daher festlegen, dass unbearbeitete maschinenlesbare Daten der unmittelbaren Landesverwaltung in standardisierter Qualität und Form bereitgestellt werden – soweit diese nicht personenbezogen oder aus anderen Gründen schützenswert sind.»

Ein Kompetenzzentrum werde zudem den Veränderungsprozess in den Verwaltungen begleiten, kündigte Schall an. Das Zentrum soll zur zentralen Anlaufstelle für die Nutzer und die Kommunen und Behörden werden, die die Daten bereitstellen.

Zugang zu wichtigen Daten

Als Beispiele für die Nutzung der offenen Daten für Betriebe und Kommunen nannte die Ministerin Informationen zum Hochwasser in einer Region, der Beschaffenheit von Böden zum Erschließen von Baugebieten oder Messungen zum Klimaschutz. Wichtige offene Daten für die Kommunen seien etwa auch Angaben zur Stadtentwicklung für den Bau von Kitas und Schulen. Auch die offenen Daten etwa für den Tourismus- und Forstbereich würden nun gebündelt in der neuen Plattform zu finden sein.

Die Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) begrüßte die Open-Data-Strategie des Landes und die Einrichtung der zentralen Plattform. Die LVU sei davon überzeugt, dass in offenen Daten erhebliche Potenziale für Unternehmen liegen, gerade im Hinblick auf die Transformation zu datenbasierten Geschäftsmodellen, erklärte ein Sprecher. Die zentrale Plattform müsse kontinuierlich weiterentwickelt und aktiv genutzt werden.

Entscheidend werde sein, dass genügend Daten verfügbar, diese aktuell und gut nutzbar seien und der Zugang möglichst einfach gestaltet wird, betonte der LVU-Sprecher. Ein weiteres zentrales Element sei das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer, das durch Transparenz sowie durch ein hohes Niveau an Datenschutz und -sicherheit gewährleistet werden muss. «Wenn es dem Land gelingt, diese Voraussetzungen zu schaffen, dann wir optimistisch, dass das Angebot gut angenommen wird.»

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