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Rheinland-Pfalz

Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau im Interview: „Es gibt keine Landwirtschaft ohne Belastung“

Von Markus Kuhlen, Thomas Brost
„Ganz ehrlich: Ich bin mit beiden nicht zufrieden“, sagt  Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, über die Landesminister Volker Wissing (Landwirtschaft) und Ulrike Höfken (Umwelt).
„Ganz ehrlich: Ich bin mit beiden nicht zufrieden“, sagt  Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, über die Landesminister Volker Wissing (Landwirtschaft) und Ulrike Höfken (Umwelt). Foto: privat

Es ist ein Konflikt, der die Gesellschaft in Teilen spaltet. So mancher denkt beim Begriff Landwirtschaft nur noch an verunreinigtes Grundwasser, leidende Tiere und giftigen Pflanzenschutz. Die Bauern hingegen fühlen sich an den Pranger gestellt, sehen einen negativen Hype und klagen über immer mehr Auflagen. Wir sprachen mit Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau und somit zuständig für den gesamten Norden des Landes, über berechtigte und unberechtigte Vorwürfe gegenüber den Landwirten.

Lesezeit: 8 Minuten
Herr Horper, die Landwirtschaft hat Probleme mit dem Klimaschutz und dem Tierwohl. Das haben keine Bauernfeinde festgestellt, sondern die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Hinzu kommt die Diskussion über Nitrat im Grundwasser. Läuft auf den Äckern im Land grundsätzlich etwas schief? Grundsätzlich nicht, nein. Bei 95 Prozent aller Kollegen läuft alles richtig. Wir ...
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Dürre macht den Bauern zu schaffen

Angesichts der Trockenheit in Teilen Deutschlands sollen Landwirte mit knappen Futtervorräten auch in diesem Jahr zusätzliche Flächen nutzen können. Das sieht eine Verordnung von Bundesagrarministerin Julia Klöckner vor. Als Nachwirkung der Dürre des vergangenen Jahres sind manche Futtervorräte nach wie vor nicht aufgefüllt.

Wie 2018 soll nun ausnahmsweise eine stärkere Nutzung von Flächen ermöglicht werden, für die Beschränkungen zum Umweltschutz gelten. In Rheinland-Pfalz dürfen die Landwirte wegen der Futterknappheit bereits seit dem 1. Juli ihr Vieh auf sogenannten ökologischen Vorrangflächen weiden lassen oder diese mähen, um mehr Futter zu bekommen.

Darum kann Nitrat gefährlich werden

In der Landwirtschaft wird Stickstoff als Dünger auf die Felder gegeben – meist in Form von Nitraten, wie sie beispielsweise in der Gülle enthalten sind. Nitrate sind wasserlösliche Salze der Salpetersäure, der Verbindung von Stickstoff (N) mit Wasser (H) und Sauerstoff (O) zu HNO3. Durch chemische Zerfallsprozesse können aus den ungefährlichen Nitraten gesundheitsgefährdende Nitrite entstehen.

Auch Darmbakterien wandeln Nitrat in Nitrit um. Zu viel Nitrit im Körper verursacht Durchblutungsstörungen, bei Säuglingen wird die Sauerstoffversorgung der Zellen geschädigt. Zudem können unter Einwirkung der Magensäure aus Nitriten krebserregende Nitrosamine gebildet werden.
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