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Rheinland-Pfalz

Personalie Gensch: Ein General mit Gewinner-Gen

Von Carsten Zillmann
Tritt in die Fußstapfen von Heiner Geißler und Peter Hintze: Christoph Gensch soll neuer Generalsekretär der Landes-CDU werden. Aggressive Parteipolitik ist ihm allerdings fremd.  Foto: dpa
Tritt in die Fußstapfen von Heiner Geißler und Peter Hintze: Christoph Gensch soll neuer Generalsekretär der Landes-CDU werden. Aggressive Parteipolitik ist ihm allerdings fremd. Foto: dpa

Generalsekretäre der CDU – das waren in der Vergangenheit oft beinharte Hunde. Peter Hintze polemisierte mit der „Rote-Socken-Kampagne“, und selbst der später so besonnene Heiner Geißler war einst aggressiver Parteipolitiker, nannte die SPD die „Fünfte Kolonne Moskaus“. Dass Christoph Gensch früher bei Borussia Neunkirchen in der Fußball-Oberliga verteidigte, passt da ins Bild. Vorne die Zauberer, hinten die Männer fürs Grobe. Doch Gensch wird diesem Bild nicht gerecht. Der Mann, der am 20. Oktober Generalsekretär der Landes-CDU werden soll, beschreibt seinen Politikstil so: „Hart in der Sache, moderat im Ton.“ So kennt man den 39-jährigen Pfälzer.

Lesezeit: 2 Minuten
Einen aus seiner Sicht treffenderen Sportvergleich hat der Facharzt für Innere Medizin auch parat: „Andreas Scheuer sagt, er sei der Synchronschwimmer der Parteivorsitzenden. Ich kann kein Synchronschwimmen. Mit mir kann man aber als Team in die gleiche Richtung schwimmen.“ Die Landesvorsitzende Julia Klöckner, die sich schon lange auf den Mann ...
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Kommentar: Klöckner landet einen Volltreffer

Christoph Gensch wird (vorbehaltlich der Wahl) neuer Generalsekretär der CDU in Rheinland-Pfalz. Die Landesvorsitzende Julia Klöckner landet damit in nahezu jeder Hinsicht einen Volltreffer.

Gensch ist rhetorisch und intellektuell in der Lage, das Profil der Partei zu schärfen. Von ihm dürfen Impulse erwartet werden. Das wäre allerdings noch kein Alleinstellungsmerkmal. Der Mediziner aus Zweibrücken bringt mehr mit. Gensch ist ein Typ, der gern streitet und zuspitzt, letztlich aber das Wohl der Partei im Blick hat. Debatte? Ja! Aber gibt es einen Konsens, müssen ihn alle tragen. In einem Landesverband, in dem Individualisten gern querschießen, sind das perfekte Voraussetzungen für einen Generalsekretär. Gensch versteht beide Seiten und wird selbst attackieren.

Angenehmer Nebeneffekt: Klöckner fördert mit dem 39-Jährigen einen Politiker der nächsten Generation, der qua Vita sehr fest im Land verankert ist. Obendrein ist er einer der wenigen Gewinner der vergangenen Landtagswahl: Gensch eroberte einen roten Wahlkreis.

Lediglich der Regionalproporz könnte zum Problem werden. Auf den Spitzenpositionen von Partei und Fraktion tummeln sich mit Christian Baldauf, Martin Brandl, Christine Schneider und nun Gensch auffällig viele Pfälzer.

E-Mail: carsten.zillmann@rhein-zeitung.net