Plus

Lidl will Haltungsart auf der Verpackung ausweisen: Ein wegweisender Schritt für den Einzelhandel?

Aktuell stammen etwa 98 Prozent des in Deutschland verkauften Fleischs aus Massentierhaltungen. 
Aktuell stammen etwa 98 Prozent des in Deutschland verkauften Fleischs aus Massentierhaltungen.  Foto: dpa

Wo die Politik bislang versagt hat, richtet's nun womöglich der Markt: Mitten in die Diskussion um ein lange überfälliges staatliches Tierschutzlabel platzte der Discounter Lidl jüngst mit der Nachricht, ein eigenes Label zur Fleischkennzeichnung einführen zu wollen. Schon ab April sollen die Kunden auf allen Frischfleischprodukten der Eigenmarke die Haltungsart erkennen können.

Lesezeit: 3 Minuten
Das vierstufige System ähnelt dem bei Eiern. Dabei kennzeichnet Stufe eins die Stallhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard, Stufe zwei gewährt dem Tier 10 Prozent mehr Platz, Stufe drei einen Auslauf ins Freie, Stufe vier steht für biologische Haltung. Damit geht der Lebensmittelhändler einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz. Der Kunde kann ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Unterschiedliche Haltungsbedingungen in deutschen Ställen

Die Bundesregierung will die Haltungsbedingungen für Nutztiere verbessern. Der Blick auf die verschiedenen Labels zeigt, wie nötig einheitliche Standards sind.

Milchkühe: Wie viel Platz eine Kuh im Stall hat, ist für konventionelle Betriebe nicht vorgeschrieben, in der biologischen Landwirtschaft sind sechs Quadratmeter Standard. Weidegang ist nur von den Bioverbänden (Demeter, Naturland, Bioland) vorgeschrieben, Demeter verbietet zudem, die Kühe zu enthornen.

Masthühner: In konventionellen Betrieben leben 26 Tiere auf einem Quadratmeter, nach 30 Tagen werden sie geschlachtet. Die diversen Biosiegel garantieren eine Mastzeit von 81 Tagen und limitieren die Zahl der Tiere pro Stall auf 4800.

Legehennen: Der Auslauf ins Freie ist nur für die ökologische Haltung vorgeschrieben. Dort leben auch nur halb so viele Tiere pro Qua-dratmeter (sechs statt elf), pro Stall ist die Zahl der Tiere auf 3000 statt 6000 begrenzt.

Mastschweine: Spaltböden sind in der ökologischen Landwirtschaft generell verboten, ebenso ist Einstreu wie Stroh in den Ställen und Auslauf vorgeschrieben. Das Kupieren von Schwänzen und das Kastrieren von Ferkeln ohne Betäubung sind verboten. Das Platzangebot ist für Bioschweine knapp doppelt so hoch (1,3 statt 0,75 Quadratmeter).

Quelle: Bundesministerium für Ernährung; mehr zu Haltungs-bedingungen und Einkaufshilfen unter www.tierwohl-staerken.de

Meistgelesene Artikel