Kommentar: Eine Belastung für die eigene Partei

Dietmar Brück kommentiert.
Dietmar Brück kommentiert. Foto: Jens Weber

Dietmar Brück kommentiert den Fall des Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner

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Es ist keine Schande, sein Studium nicht beendet zu haben. Deswegen kann man trotzdem ein guter Politiker sein. Daher gibt es keinen Grund, seine Biografie mit einem Diplom aufzuwerten, das es niemals gab. Mag sein, dass Thorsten Wehner sich nicht selbst proaktiv als Diplom-Mathematiker bezeichnet hat. Er hat es aber jahrelang hingenommen, dass ihn dieser Titel in relevanten Publikationen zierte. Ein fataler, unnötiger Fehler. Wehners vermeintliche Ahnungslosigkeit ist kaum glaubwürdig.

Für die SPD ist Wehner, gegen den auch im AWO-Abrechnungsskandal ermittelt wird, zur Belastung geworden. Will er seiner Partei helfen, zieht er sich zurück, was ihn finanziell hart treffen dürfte. Zwingen kann ihn keiner, zumal Thorsten Wehner gern Krisen aussitzt. Doch der Druck auf ihn dürfte wachsen – auch innerparteilich.

E-Mail an: dietmar.brueck@rhein-zeitung.net