Mainz

Flutkatastrophe

Hering: Untersuchungsausschuss zur Ahrflut ist beispiellos

Von dpa/lrs
Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal
Eine Luftaufnahme des Dorfes Insul zeigt das Ausmaß der Flutzerstörungen vom 14. und 15. Juli 2021 an der Ahr. (zu dpa: «Hering: Untersuchungsausschuss zur Ahrflut ist beispiellos») Foto: Boris Roessler/DPA

Mit der Debatte über den Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses Flutkatastrophe ist die parlamentarische Aufarbeitung abgeschlossen. Der Landtagspräsident macht einen Vorschlag.

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Mainz (dpa/lrs). Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering hat eine Reform des Untersuchungsausschussgesetzes angeregt. «Kein Schwert ist so gut, dass es nicht noch besser gemacht werden könnte», sagte der SPD-Politiker in Mainz zu Beginn der Landtagsdebatte über den Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zur Flutkatastrophe. Untersuchungsausschüsse gelten nach Herings Worten als schärfstes Schwert der Opposition und als Stützpfeiler der Demokratie, weil sie politische Verantwortlichkeit offenlegten.

Das Gesetz datiere vom 18. September 1990 und sei in einigen Punkten an veränderte Erfordernisse der parlamentarischen Untersuchungsarbeit anzupassen, sagte der Landtagspräsident. Digitale Information, Kommunikation und Aktenführung nannte er als Beispiele.

Hendrik Hering
Hendrik Hering (SPD), Landtagspräsident, spricht bei seiner Rede im Landtag von Rheinland-Pfalz. (zu dpa: «Hering: Untersuchungsausschuss zur Ahrflut ist beispiellos»)
Foto: Andreas Arnold/DPA

47 Sitzungen, 226 Zeugen, 23 Sachverständige, mehr als 7.000 Protokollseiten und 2.141 Seiten Abschlussbericht: Kein anderer Untersuchungsausschuss in der Geschichte des Landtags habe so viele Zeugen vernommen, Sachverständige gehört und Sitzungen abgehalten, sagte Hering.

Überflutete Regionen erinnern an Flutkatastrophe mit 135 Toten im Ahrtal

Der Untersuchungsausschuss sei sich dabei seiner «immensen Verantwortung» immer bewusst gewesen und ihr auch gerecht geworden. Bei aller politischen Kontroverse und Unterschiedlichkeit habe das Gremium gezeigt, wie wirksam und erforderlich parlamentarische Aufklärung und politische Bewertung sein könnten. Insbesondere dann, wenn die Strafverfolgungsbehörden wie in diesem Fall keine konkrete strafrechtliche Schuld ermittelten.

Die aktuellen bedrückenden Bilder der überfluteten Gebiete in Österreich, Polen, Tschechien und Rumänien erinnerten an die Naturkatastrophe im Ahrtal, bei der 135 Menschen ums Leben kamen, sagte Hering.

Er versicherte den Menschen an der Ahr, der Landtag werde sie und die Opfer der Katastrophe nicht vergessen.

© dpa-infocom, dpa:240920-930-238008/1