Luxemburg

Papstbesuch

Franziskus bedauert «neue Gräben» in Europa

Von dpa
Papst Franziskus besucht Luxemburg
Papst Franziskus (M) wird von Luxemburgs Großherzog Henri (l) und Großherzogin Maria Teresa (r) im Großherzoglichen Palast empfangen. Im Hintergrund stehen Stéphanie von Luxemburg und Sohn Guillaume von Luxemburg mit den Kindern. Es ist der erste Besuch eines Papstes in Luxemburg seit knapp 40 Jahren. (Wiederholung mit verändertem Bildausschnitt) (zu dpa: «Franziskus bedauert «neue Gräben» in Europa») Foto: Harald Tittel/DPA

Luxemburg ist klein, reich und wird zur Hälfte von Ausländern bewohnt. Papst Franziskus sagt bei einem Besuch, dass das Großherzogtum ein Vorbild für Offenheit sein könne.

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Luxemburg (dpa). Papst Franziskus hat das Entstehen neuer «Gräben und Feindschaften» in Europa beklagt. Bei einem Besuch in Luxemburg forderte er die Politiker zum Handeln auf. «In der Tat ist es dringend erforderlich, dass diejenigen, die mit einer besonderen Autorität ausgestattet sind, mit Ausdauer und Geduld ehrliche Verhandlungen zur Lösung von Konflikten führen, mit der Bereitschaft, ehrliche Kompromisse zu finden», sagte er. Dies müssten Kompromisse sein, «die nichts gefährden und stattdessen Sicherheit und Frieden für alle schaffen können».

Die neuen Konflikte führten «zu offenen Feindseligkeiten mit ihren zerstörerischen und tödlichen Folgen». «Es scheint, dass das menschliche Herz die Erinnerungen nicht immer bewahren kann, so dass es regelmäßig wieder in die Irre geht und auf die tragischen Pfade des Krieges zurückkehrt», sagte der Papst. «Man darf nicht vergessen, dass der Krieg immer ein Versagen ist.»

Luxemburg als Vorbild

Papst Franziskus besucht Luxemburg
Papst Franziskus verlässt bei Regen den Stadt-Palais Cercle Cité. Links steht Premierminister Luc Friede. Es ist der erste Besuch eines Papstes in Luxemburg seit knapp 40 Jahren. (zu dpa: «Franziskus bedauert «neue Gräben» in Europa»)
Foto: Harald Tittel/DPA

Luxemburg könne zeigen, «welche Vorteile der Frieden gegenüber den Schrecken des Krieges hat und welche Vorteile die Integration und Förderung von Migranten gegenüber ihrer Ausgrenzung hat», sagte Franziskus. Über die bedeutende Rolle eines Landes im kontinentalen Kontext entscheide nicht dessen Größe oder die Zahl der Einwohner.

Papst Franziskus besucht Luxemburg
Papst Franziskus (M) wird von Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa im Großherzoglichen Palast empfangen und trägt sich ins Gästebuch ein. Es ist der erste Besuch eines Papstes in Luxemburg seit knapp 40 Jahren. (zu dpa: «Franziskus bedauert «neue Gräben» in Europa»)
Foto: Harald Tittel/DPA

Der Papst mahnte in Luxemburg, einem der reichsten Länder Europas, der Reichtum beinhalte auch eine Verantwortung. «Deshalb bitte ich um ständige Wachsamkeit, damit die am meisten benachteiligten Nationen nicht übersehen werden, sondern ihnen im Gegenteil geholfen wird, aus ihrer Verarmung herauszukommen». Dies sei der Königsweg, um die Zahl von Menschen, die zur Migration gezwungen seien, zu verringern.

Luxemburg ist das zweitkleinste Land der EU und zählt rund 650.000 Einwohner. «Möge Luxemburg mit seiner besonderen Geschichte, mit seiner ebenso besonderen geografischen Lage, mit knapp der Hälfte seiner Einwohner, die aus anderen Teilen Europas und der Welt stammen, eine Hilfe und ein Beispiel sein, das den Weg für die Aufnahme und Integration von Migranten und Flüchtlingen weisen kann», sagte der Papst im Stadt-Palais vor rund 300 Gästen.

Erster Papst-Besuch seit fast 40 Jahren

Am Vormittag hatte sich der Papst im großherzoglichen Palast mit Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa ausgetauscht. Später stand noch eine Fahrt mit dem Papamobil durch das Zentrum von Luxemburg-Stadt und eine Begegnung mit Katholiken in der Kathedrale Notre-Dame an.

Papst Franziskus ist nach Johannes Paul II. im Jahr 1985 der zweite Papst, der Luxemburg besucht. Der 87-Jährige ist zu einem Tagesbesuch ins Großherzogtum gekommen. Am frühen Abend reist er weiter nach Belgien, wo er bis Sonntag Station macht.

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