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Trier

Diskussion nach Amok-Fahrt von Trier: Freiheit oder Sicherheit?

Von dpa
Flaggen hängen auf Halbmast in Trier
Flaggen hängen auf Halbmast in Trier. Foto: Harald Tittel/dpa

Wäre es ein normales Jahr, dann hätten sie auch in der Trierer Innenstadt gestanden: überdimensionierte Poller aus Beton, manche von ihnen hübsch verpackt als Weihnachtsgeschenke. Seit dem Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz werden so Weihnachtsmärkte in größeren deutschen Städten geschützt. Doch kein Weihnachtsmarkt, keine Poller. Dafür aber eine Diskussion: Hätte sich die Amokfahrt in der Moselstadt verhindern lassen? In der Politik wird nun über mögliche Konsequenzen debattiert. Darüber schwebt auch die Frage: Wie viel Freiheit wollen wir für unsere Sicherheit opfern?

Lesezeit: 3 Minuten
Für den rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz ist der Fall klar: 100-prozentige Sicherheit kann es nicht geben. „Wenn das Auto zur Mordwaffe wird, dann ist es schwierig zu sagen als Staat, das können wir zu 100 Prozent unterbinden. Nein, das können wir nicht“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview im Deutschlandfunk. ...
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Wenn Autos zur Waffe werden

Münster, Bottrop, Trier – Autos wurden auch hierzulande schon mehrfach für Angriffe gegen Passanten genutzt. Fünf Fälle:

Volkmarsen, Februar 2020: Am Rosenmontag steuert ein 29 Jahre alter Deutscher sein Auto absichtlich in die Menge. In der nordhessischen Stadt werden Dutzende Menschen verletzt, darunter 20 Kinder. Einen politischen Hintergrund schließen die Ermittler aus. Wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung kommt der Täter in Untersuchungshaft.

Bottrop, Januar 2019: Wenige Minuten nach dem Jahreswechsel fährt ein Autofahrer im Ruhrgebiet in eine Menschenmenge. Es gibt vier Verletzte, darunter Menschen mit Migrationshintergrund. Zwei weitere Versuche, in Bottrop und Essen Passanten anzufahren, schlagen fehl. Der 50 Jahre alte Täter wird in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen.

Münster, April 2018: Ein Mann rast mit einem Campingbus in eine Gruppe von Menschen vor einer beliebten Gaststätte, dann erschießt er sich. Fünf Menschen sterben, mehr als 20 werden verletzt. Die Ermittler gehen davon, dass der Täter psychisch krank war.

Heidelberg, Februar 2017: Am Rande der Altstadt fährt ein 35-Jähriger seinen Mietwagen in eine Menschengruppe auf dem Gehweg. Ein 73 Jahre alter Mann stirbt. Der Täter gilt als schuldunfähig, die Richter weisen ihn dauerhaft in die Psychiatrie ein.

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