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Bad Ems/Nassau

Das sagt die Ministerin zu neuen Insolvenzen: Krankenhäuser im Krisenmodus

Von Tobias Lui, dpa, mkn
Klein, aber wichtig für die Region: Das Marienkrankenhaus in Nassau ist defizitär.  Foto: Carlo Rosenkranz
Klein, aber wichtig für die Region: Das Marienkrankenhaus in Nassau ist defizitär. Foto: Carlo Rosenkranz

Eine Region im Schockzustand, geprägt von der Angst, von der Gesundheitsversorgung abgehängt zu werden: So lässt sich die Gemütslage der Menschen in Bad Ems und Nassau beschreiben, nachdem die Katholische Kliniken Lahn (KKL) GmbH mit den Standorten Hufeland-Klinik Bad Ems und Marienkrankenhaus Nassau beim Amtsgericht Montabaur Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt hat.

Lesezeit: 2 Minuten
Allein sind die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis mit ihren Ängsten und Nöten nicht. Denn die jüngste Klinikkrise ist ein weiteres Symptom für den schlechten Zustand, in dem sich die gesamte Branche in Rheinland-Pfalz befindet. Die finanzielle Schieflage der ViaSalus GmbH in Dernbach, der Bad Kreuznacher Diakonie und die der Marienhaus GmbH ...
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Kommentar: Gesundheit darf kein Geschäft sein

Die gut gemeinten Hoffnungen des Oberbürgermeisters Peter Labonte, dass der Standort Lahnstein auf lange Zeit gesichert sei, klingen wie das berühmte Pfeifen im Walde. Und damit steht das Stadtoberhaupt nicht allein da – landauf, landab bemühen sich Kommunalpolitiker redlich, sich der drohenden medizinischen Unterversorgung des ländlichen Raumes entgegenzustellen. Das Problem ist: Kommunalpolitik und Verwaltung gleichen dem berühmten zahnlosen Tiger.

Tobias Lui zu den aktuellen Problemen im Kliniksektor

Wenn ein Wirtschaftsunternehmen – und Trägergesellschaften wie der EVV sind nichts anderes – Jahr für Jahr Miese schreibt (in Nassau und Bad Ems bewegte sich das Defizit 2018 mindestens im sechsstelligen Bereich), nutzen alles Zureden und Bitten wenig. Und dass 35 Betten für geriatrische Patienten in Nassau auf Dauer nicht wirtschaftlich zu halten sind, ist keine wirkliche Überraschung.

Der Fehler liegt im System. Solange mit Gesundheit Geld verdient werden kann, muss oder soll, wird die Grundproblematik bleiben: Was sich nicht rechnet, wird geschlossen. Helfen kann nur ein Systemwechsel, Gesundheit muss zur öffentlichen Daseinsvorsorge gehören. Koste es, was es wolle.

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