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Codes längst nicht mehr geheim

Ein wenig unfair ist es schon: Einige dürfen ihre Autos mit Kennzeichen schmücken, die leicht zu merken sind, weil sie die eigenen Initialen enthalten. Andere dürfen das nicht, weil die Initialen vielleicht in anderen Zusammenhängen etwas Unerwünschtes, Ungehöriges, Schlimmes bedeuten. Trotzdem ist es richtig, dass einige Kennzeichen grundsätzlich nicht vergeben werden. Es geht nicht darum, dass mit eindeutigen Buchstaben- und Zahlenkombis eine Gefahr für die Öffentlichkeit entstehen würde. Dafür sind viele Codes zu unbekannt. Es geht darum, Staatsfeinden die Möglichkeit zu nehmen, auf öffentlichen Straßen den Ausbau ihres Zusammengehörigkeitsgefühls zu betreiben. Das gilt für jede extremistische Gruppe, nur sind Zahlen- und Buchstabencodes scheinbar vornehmlich rechtes Hobby. Ob es sinnvoll ist, abenteuerliche Abkürzungen zu untersagen, die selbst Szenegänger kaum alle auf dem Schirm haben dürften, sei dahingestellt. HH-88 aber gehört verboten. Eigentlich AH-88 auch. Die sind nämlich längst keine versteckten Botschaften mehr.

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E-Mail: daniel.schauff@rhein-zeitung.net