Die Serie von gesprengten Geldautomaten reißt nicht ab. Aber nicht alle Banden können einfach mit PS-starken Autos in der Nacht verschwinden.
Im Juni nahm eine deutsch-niederländische Ermittlergruppe bei einer Razzia in mehreren Bundesländern 13 Tatverdächtige fest, die 12 Automaten gesprengt haben sollen – auch in Höhr-Grenzhausen (Sachschaden: 750.000 Euro), Gensingen, Daun, Niederzissen, Kruft und Ulmen. Vier Festgenommene sollen für Sprengattacken in Rheinland-Pfalz verantwortlich sein.
Dass die Ermittlungen beim Landeskriminalamt und bei der Staatsanwaltschaft Mainz konzentriert sind, bewertet Oberstaatsanwalt Alexander Fassel als gewinnbringend. Denn so lasse sich die Zusammenarbeit mit Behörden anderer Bundesländer und dem Ausland intensivieren und das Wissen um Strukturen über den einzelnen Fall hinaus bündeln. Dabei ist, so Fassel, das Zusammenwirken mit den Niederlanden besonders wichtig, weil von dort „ein Großteil der Tätergruppierungen stammt“.
Zehn Verdächtige in U-Haft
Nach Angaben des Mainzer Oberstaatsanwalts sitzen derzeit zehn Verdächtigte in Untersuchungshaft. Wegen „möglicher Gefährdung des Untersuchungszweckes“ könne er aber die genaue Anzahl der Beschuldigten noch nicht nennen, weil die Ermittlungen noch laufen.
Das Landgericht Koblenz hat in diesem Jahr rechtskräftig ein Trio zu mehrjähriger Haft verurteilt – wegen eines Anschlags auf eine Bankfiliale in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Männer kassierten Freiheitsstrafen von 6 Jahren, 4 Jahren und 6 Monate sowie 4 Jahren. Der Sachschaden belief sich auf rund 130.000 Euro, die Beute auf etwa 140.000 Euro.