„Ich traue mir zu, zu gewinnen“ – So will Christian Baldauf Ministerpräsident werden

Von Peter Burger, Christian Kunst

07. November 2019, 21:55 Uhr

Will raus zu den Menschen im Land und ihnen zuhören, um so sein Konzept für den Landtagswahlkampf 2021 zu erstellen: Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Christian Baldauf möchte in zwei Jahren Ministerpräsident werden. Foto: Jens Weber

Christian Baldauf ist ein begeisterter Fußballer. Seit Kurzem nutzt er seine Leidenschaft auch politisch. Er kickt mit CDU-Landräten und anderen Christdemokraten bei Benefizspielen. „Da begegnet man sich auf Augenhöhe und kommt ins Gespräch“, erzählt er. Als Teamspieler will er am Samstag, 16. November, in Neustadt/Weinstraße bei seinem Heimspiel in der Pfalz die CDU-Delegierten davon überzeugen, dass er der richtige Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Jahr 2021 ist. Im Interview mit unserer Zeitung spricht er über seinen Kontrahenten Marlon Bröhr, Landrat im Rhein-Hunsrück-Kreis, und seine Strategie, um Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zu besiegen:

Lesezeit: 6 Minuten

Herr Baldauf, Konkurrenz belebt das Geschäft. Muss die CDU Rheinland-Pfalz belebt werden? Belebt werden müssen wir nicht. Ganz im Gegenteil. Wir sind sehr aktiv, legen den Finger in die richtigen Wunden. Nehmen Sie die großen Probleme in der Bildung: Rund ein Viertel der Kinder können nach der Grundschulzeit nicht richtig schreiben ...

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Christian Baldauf – Pfälzer mit langer CDU-Karriere

Der 52-jährige Frankenthaler Christian Baldauf blickt auf eine lange Karriere in der rheinland-pfälzischen CDU zurück. Der Rechtsanwalt aus der Pfalz ist seit 2001 Mitglied des Landtag Rheinland-Pfalz. Dort war er von 2006 bis 2011 CDU-Fraktionschef.

Im März 2018 kehrte er in das Amt zurück. Zwischen 2008 und 2010 war er darüber hinaus auch CDU-Landeschef, ehe ihn Julia Klöckner ein Jahr vor der Landtagswahl ablöste. Sie wurde dann anstelle von Baldauf Spitzenkandidatin der CDU.

Christdemokraten reisen klimaneutral zum Showdown beim Landesparteitag

Die CDU verspricht eine klimaneutrale Anreise zu ihrem Landesparteitag mit der Wahl des Spitzenkandidaten am 16. November in Neustadt. Die rund 450 Delegierten könnten jeden gefahrenen Kilometer angeben, kündigte der designierte Generalsekretär der Partei, Gerd Schreiner, an.

Das dabei ausgestoßene CO2 werde mit einer Spende kompensiert. Dafür habe sich die Union eine kirchliche Organisation (www.klima-kollekte.de) ausgesucht, die im Partnerland Ruanda energieeffiziente Kochstellen unterstütze. Die Wahl des Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2021 steht im Mittelpunkt des Parteitags. Favorit ist Landtagsfraktionschef Christian Baldauf (52). Der CDU-Landesvorstand hatte Baldauf bereits im Juni einstimmig für die Rolle des Spitzenkandidaten nominiert. Landeschefin Julia Klöckner unterstützt ihn ausdrücklich.

Herausgefordert wird Baldauf vom Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr (45). Ein Antrag des CDU-Gemeindeverbands Kirchberg könnte die Wahl am 16. November noch verhindern: Danach soll ein Mitgliederentscheid über die Spitzenkandidatur entscheiden. Schreiners Wahl steht auch auf der Tagesordnung. Der 49-Jährige will sich als Generalsekretär besonders für die Parteibasis, Bildung und Klimaschutz stark machen. Die CDU hat in Rheinland-Pfalz rund 40.000 Mitglieder.

Machtkampf zwischen Bröhr und Baldauf