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Bingen

Beim Landesparteitag in Bingen ging es turbulent zu: Michael Frisch ist neuer AfD-Vorsitzender

Von Kathrin Hohberger, dpa
Uwe Junge (links) hat beim Landesparteitag der AfD den Vorsitz an Michael Frisch übergeben. In Bingen wurde deutlich, dass die Partei nicht nur mit dem politischen Gegner und den Medien im Clinch liegt, auch intern brodelt es. Foto: dpa
Uwe Junge (links) hat beim Landesparteitag der AfD den Vorsitz an Michael Frisch übergeben. In Bingen wurde deutlich, dass die Partei nicht nur mit dem politischen Gegner und den Medien im Clinch liegt, auch intern brodelt es. Foto: dpa

Die rheinland-pfälzische AfD hat einen neuen Vorsitzenden. Den bisherigen Parteichef Uwe Junge zieht es nach vier Jahren im Land in die Bundespolitik. Er wird Ende November in Braunschweig für den AfD-Bundesvorstand kandidieren. Junges Nachfolger ist Michael Frisch. Der 62-jährige Oberstudienrat aus Trier hat beim Landesparteitag in Bingen am Samstag 294 von 394 gültigen Stimmen erhalten. Das sind 74,6 Prozent.

Lesezeit: 3 Minuten
Geprägt war der Parteitag von internen Querelen und rechten Parolen. Uwe Junge verglich gar den Gegenwind, den die AfD in Medien, Politik und Gesellschaft erfährt, mit der Judenverfolgung im Dritten Reich: „Sie werden versuchen, den Blauen Stern auszugraben.“ Michael Frisch war kurzfristig ins Rennen gegangen, nachdem der Koblenzer Joachim Paul seine ...
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Kommentar: Die AfD ist kein Opferlamm

Die Alternative für Deutschland sieht sich gern als Opferlamm. Sie beklagt, dass die Medien einseitig, gefärbt und gefiltert berichteten und dass die Meinungsfreiheit wohl nicht für die AfD gelte – „das wird man ja wohl noch sagen dürfen“. Dabei vergessen Uwe Junge, Michael Frisch, Jörg Meuthen oder Stefan Münzenmaier, dass sie durchaus alles sagen dürfen – sie müssen allerdings mit dem Gegenwind klarkommen, der ihnen aus Politik und Gesellschaft und ja, auch vonseiten der Medien entgegenweht.

Kathrin Hohberger zum Parteitag der AfD

Wenn Uwe Junge diesen Gegenwind dann mit der Judenverfolgung gleichsetzt und befürchtet, man hefte der selbst ernannten Alternative für Deutschland den Blauen Stern an, ist das mehr als geschmacklos. Und dass die Parteimitglieder in Bingen johlen und klatschen, wenn rechte Parolen ins monokulturelle AfD-Plenum gerufen werden, lässt erschaudern.

Die Redner auf dem Podium in Bingen zeigen allesamt sehr ungeschminkt, wes Geistes Kind sie sind, und zwar ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Das bedeutet Meinungsfreiheit. Die AfD meint eigentlich Meinungsgleichheit – nämlich die ihrer Meinung. Und wie dieses dunkle Kapitel in der deutschen Geschichte ausgegangen ist, wissen wir alle.

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