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Kommentar: Der Landarzt ist nicht krank – er ist todkrank

Carsten Zillmann
Carsten Zillmann Foto: Jens Weber

In Rheinland-Pfalz soll es künftig eine Landarztquote für Medizinstudenten geben. Das Problem der medizinischen Versorgung ländlicher Regionen wird sie aber nicht lösen, denn sie ist einem alten Gesellschaftsbild verhaftet und verkennt eine Entwicklung: Der Landarzt ist nicht krank, sondern todkrank. Er ist nicht mehr zu retten.

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Der Arzt lebt im Dorf, und wenn es zwickt, geht es um die Ecke in die Praxis. Man kennt sich, vertraut sich – meist seit Jahrzehnten. Die Landarztquote ist Spross dieser sozialnostalgischen Idee. Was sie verkennt: Der Onkel Doktor von Nebenan schuftet 60 Stunden pro Woche; ist selbstständig; zahlt Angestellte; ...