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Montabaur

Westerwald: Stiefvater soll sich an Neunjähriger vergangen haben

Von Birka Kallenbach

Ein 36-jähriger Mann aus dem Westerwaldkreis muss sich derzeit vor dem Amtsgericht in Montabaur verantworten, weil er die damals neunjährige Tochter seiner Ex-Frau sexuell missbraucht haben soll. Die Koblenzer Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er sich in mindestens zwei Fällen an dem Mädchen vergangen habe, als es mit seiner Halbschwester – der Tochter des Angeklagten – bei ihm übernachtete. Der 36-Jährige bestreitet alle Vorwürfe. Die Übergriffe sollen sich bereits im vergangenen Jahr ereignet haben, als der Mann die Kinder über das Wochenende beaufsichtigen sollte. Dabei sollen die Mädchen gemeinsam mit dem 36-Jährigen auf einem Sofa geschlafen haben, wo laut Anklageschrift die Übergriffe stattgefunden haben. An einem Abend im Oktober hatte das mutmaßliche Opfer seiner Mutter eine SMS geschickt und behauptet, der Angeklagte habe sie geschlagen. Daraufhin machte sich die Mutter sofort auf den Weg, um die Kinder abzuholen. Die Schläge waren aber offenbar nur eine Notlüge des Mädchens: Erst als die Mutter in der Wohnung eintraf, erzählte ihr die Neunjährige, dass der Mann sie in der Vergangenheit sexuell missbraucht habe und sie deshalb Angst habe, in seiner Wohnung zu schlafen. Deshalb habe sie sich die Geschichte mit den Schlägen ausgedacht. Ihre Halbschwester bezeugte dies. Sie habe bei den Vorfällen so getan, als ob sie schlafe, gab das Mädchen an.

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Die Polizisten, die noch in derselben Nacht gerufen worden waren, bewerteten die Aussagen der Kinder vor Gericht als glaubwürdig. Dies bestätigte nach Angaben der Mutter auch die sofort konsultierte Kinderpsychologin. Der Onkel der Kinder, der ebenfalls in der Wohnung des Angeklagten wohnt, streitet jedoch ab, dass es sexuelle Übergriffe gegeben ...