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Sterbenden die Hand reichen: Wie ein Leben in Würde bis zuletzt möglich wird

Wenn die letzten Lebensstunden gekommen sind, brauchen die Menschen Hilfe. Sie kann erlernt werden.  Foto: dpa
Wenn die letzten Lebensstunden gekommen sind, brauchen die Menschen Hilfe. Sie kann erlernt werden. Foto: dpa

Es wird still in dem Raum, als Heinz-Peter Rüffin sich mit der Frage an die Kursteilnehmer wendet: „Mit welchen Erwartungen sind Sie hergekommen? Welche Fragen haben Sie?“ Gemeinsam mit Christine Schmidt (Hospiz- und Palliativfachkraft) leitet der Vorsitzende des Hospizvereins Westerwald an diesem Abend einen besonderen Kurs, der so erst zum zweiten Mal im Westerwaldkreis stattfindet.

Lesezeit: 5 Minuten
Es handelt sich um einen „Letzte-Hilfe-Kurs“, der diesmal in Kooperation mit dem Bestattungsunternehmen Zech in Weserburg angeboten wird. Auf dem Stundenplan steht ein Thema, das noch immer mit einem Tabu behaftet ist und doch jeden betrifft: das Sterben. Zum Kurs angemeldet haben sich fast ausschließlich Frauen, nur ein Mann ist ...
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Die fünf W's der Vorsorgeplanung

Wer eine Vorsorgevollmacht erteilen will, hat sich nicht nur Gedanken darüber zu machen, wen er bevollmächtigen möchte, sondern sollte sich vor allem selbst umfassend mit dem Thema auseinandersetzen. Bei dem Kurs nannte Christine Schmidt dazu wichtige Fragen, die jeder an sich selbst stellen kann. Ausdrücklich ermunterte sie dabei, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen.

Und das sind die Fragen:

- Was ist mir wichtig am Lebensende?

- Wer soll für mich entscheiden?

- Wo und wie würde ich gerne sterben?

- Wann hat das Leben für mich noch einen Sinn?

„Wir machen uns Gedanken über unsere Autoversicherung, kümmern uns um unser Haus. In solchen Bereichen sind wir schnell dabei. Aber bei diesen Fragen denken wir, dass wir noch zu jung dazu sind, noch Zeit haben und schieben sie hinaus. Und dann ist es ganz plötzlich ernst“, so Heinz-Peter Rüffin. bau

Das neue Angebot

Letzte-Hilfe-Kurse greifen die Erste-Hilfe-Idee auf und vermitteln Grundkenntnisse für Jedermann. Sie ermöglichen eine erste Auseinandersetzung mit dem Sterben. Weiter geben sie theoretische und praktische Hilfestellungen für die Begleitung eines Menschen in seiner letzten Lebensphase und die Erhaltung seiner individuellen Lebensqualität.

Der Kurs umfasst folgende Inhalte:

- Sterben ist ein Teil des Lebens (z. B. Wie erkennt man Sterben?, der Sterbeprozess);

- Vorsorge und Entscheiden (z. B. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, ethische Entscheidungen);

- Körperliche, psychische, soziale und existenzielle Nöte lindern (Symptomlinderung, Ernährung, Mundpflege am Lebensende);

- Abschied nehmen (Rituale, Trauer).

Die Entwicklung dieses Kurses erfolgte durch den Palliativmediziner und Notarzt Dr. Georg Bollig in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Andreas Heller und Manuela Völkel. Wer sich für die Durführung dieses Kurses interessiert, erhält weitere Informationen beim Hospizverein Westerwald, Telefon 02602/916.916 oder per E-Mail an hospiz-ww@t-online.de

Das Bestattungsunternehmen Zech in Westerburg, das in Zusammenarbeit mit dem Hospizverein jetzt zu einem solchen Letzte-Hilfe-Kurs einlud, plant weitere Termine für Februar bis Mai 2019. Dazu sind Anmeldungen möglich unter Telefon 02663/990 99 oder per E-Mail an brigitte@zech-bestattungen.de

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.letztehilfe.de

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