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Westerwaldkreis

44-Jähriger steht in Montabaur vor Gericht: Hat der Familienvater eine 16-Jährige vergewaltigt?

Von Marvin Conradi
Justitia
Symbol Foto:  dpa/David-Wolfgang Ebener

Hat ein 44-jähriger Familienvater aus dem unteren Westerwald eine 16-jährige Jugendliche vergewaltigt oder nicht? Diese schwierige Frage, die eigentlich bereits 2015 juristisch geklärt werden sollte, stellt sich nun erneut das Schöffengericht in Montabaur. Der Angeklagte, der wegen sexuellen Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Person angezeigt wurde, streitet alles ab und sagte vor Gericht aus, dass er zu Unrecht verdächtigt wird. Am ersten Verhandlungstag wurde nun unter anderem das mutmaßliche Opfer, eine mittlerweile 22-jährige Frau, vernommen. Sie war 2015 zunächst unentschuldigt nicht zur Verhandlung erschienen. Als sie dann von der Polizei abgeholt wurde, verweigerte sie die Aussage, weshalb vor drei Jahren kein Urteil gesprochen werden konnte.

Lesezeit: 3 Minuten
Nun wird das Verfahren neu aufgerollt: Die Tat soll sich demnach Ende Dezember 2012 ereignet haben. Die damals ebenfalls 16-jährige Tochter des Angeklagten feierte im Obergeschoss des Hauses im unteren Westerwald eine private Party, bei der viel Alkohol floss. Auch der Vater war anwesend und amüsierte sich mit den insgesamt ...
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Verhalten des Opfers überraschte damals alle Beteiligten

Bereits im Jahr 2015 kam es zum ersten Gerichtsprozess in Montabaur, bei der das Verhalten des mutmaßlichen Opfers für Verwunderung sorgte. Denn trotz Vorladung als Zeugin erschien die damals 19-Jährige gar nicht vor dem Schöffengericht unter der Leitung von Ludger Griesar. Dieser ließ die junge Frau, die ihr Fernbleiben bereits im Vorfeld bei anderen Zeugen angekündigt hatte, kurzerhand von der Polizei abholen.

Die Beamten fanden die 19-Jährige schlafend in ihrem Bett vor. Sie sagte, sie habe sich im Tag geirrt. Nach einer sehr ausgiebigen Morgentoilette, bei der die Polizisten auf die Frau warten mussten, ließ sie sich nur widerwillig zum Amtsgericht im Montabaur bringen. Als sie schließlich mit fast drei Stunden Verzögerung im Gerichtssaal eintraf, zitterte und weinte die junge Frau. Sie erneuerte den Vergewaltigungsvorwurf gegen den Angeklagten, machte aber ansonsten keine Aussagen. Das Gericht gab schließlich einem Psychologen den Auftrag, den Zustand des mutmaßlichen Opfers zu überprüfen. Zweieinhalb Jahre später wird der Fall nun neu verhandelt. con/tf
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