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Westerwald

Warum ein bisschen Wildnis dem Wald guttut: Unterwegs mit dem Revierleiter

Von Susanne Willke
Revierförster Joachim Kuchinke (links) leitet das Forstrevier Herschbach/Uww. im Auftrag der Verbandsgemeinde Selters. Bei ihm absolvierte Florian Fischer aus Rückerroth (rechts) im Rahmen seines Studiums ein Praktikum „der anderen Art“. Er ging auf die Suche nach dem Sperlingskauz und kartierte seine Standorte. Foto: Sascha Ditscher
Revierförster Joachim Kuchinke (links) leitet das Forstrevier Herschbach/Uww. im Auftrag der Verbandsgemeinde Selters. Bei ihm absolvierte Florian Fischer aus Rückerroth (rechts) im Rahmen seines Studiums ein Praktikum „der anderen Art“. Er ging auf die Suche nach dem Sperlingskauz und kartierte seine Standorte. Foto: Sascha Ditscher

Der Wald übernimmt viele Funktionen. Er liefert Brennholz, Bauholz, Holz für Möbel. Und er bietet Erholung und Naturerlebnis, schützt die Umwelt und damit den Menschen. Der Wald hat eine lange Tradition, auch in Herschbach/Uww. Wir haben Revierleiter Joachim Kuchinke bei einer Tour durch den Forst begleitet.

Lesezeit: 3 Minuten
Bereits 1519 soll es dort den ersten Förster gegeben haben. Seit 35 Jahren schreitet Joachim Kuchinke durch Wald und Flur und verwaltet mittlerweile 1750 Hektar Waldfläche im Auftrag der Kommunen. Das Forstrevier habe sich in der Struktur sehr verändert, unter anderem durch Forstreformen und Stürme, die seit dem November-Sturm 1984 ...
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Termine

Warum ein Wald nicht zwangsläufig auch ein naturnaher Wald ist, darüber klären die Naturschutzverbände verstärkt auf. Aus diesem Grund bieten die „Will und Liselott Masgeik“-Stiftung und die Nabu-Regionalstelle Rhein-Westerwald am 17. und 19. November Informationsveranstaltungen zu diesem Thema an.

Wildnis im Wald ist Thema der Molsberger Gespräche

Mit der Frage „Wildnis in Deutschlands Wäldern – Wegweisend, wichtig oder wahninnig?!“ beschäftigt sich die Masgeik-Stiftung bei den nächsten Molsberger Gesprächen am Freitag, 17. November. Als Referenten konnte die Stiftung Dr. Klaus Richarz, den ehemaligen Leiter der Vogelschutzwarte Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland gewinnen sowie Bernhard Frauenberger, der Referent im Umweltministerium ist.

In zwei Fachvorträgen soll zunächst das Für und Wider des Prozessschutzes und des Nutzungsverzichts und damit die Wildnisentstehung in Deutschlands Wäldern dargestellt werden.

Hintergrund ist die im Jahr 2007 verabschiedete sogenannte Nationale Biodiversitätsstrategie, nach der bis zum Jahr 2020 fünf Prozent der Waldfläche und zehn Prozent der Staatswaldfläche einer natürlichen Waldentwicklung überlassen werden sollen, um langfristig Wildnisflächen in Deutschland zu etablieren. Dabei tut sich eine Kluft zwischen dem Anspruch, den Wald wirtschaftlich zu nutzen, und der Maßgabe, den nutzungsfreien Waldanteil zu erhöhen, auf. Die Flächengrößen und die Beruhigung der neuen Wildnisflächen, die touristisch sanfte Entwicklung, die notwendige Verkehrssicherheitspflicht entlang von Wegen, aber vor allem auch die finanzielle Entschädigung für die wirtschaftlichen Einbußen des Nutzungsverzichtes sind häufige Themen und nicht selten großen Hürden bei der Umsetzung von neuen Wildnisflächen. Sachlich fundiert soll bei dem zehnten Molsberger Gespräch darüber informiert und diskutiert werden. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr. Im Anschluss können die Zuhörer mit den Referenten über das Thema diskutieren. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Spende willkommen. Eine Anmeldung unter Telefon 06435/1368 oder per E-Mail unter ps@mas geik-stiftung.de ist erwünscht.

Nabu präsentiert einen Tag „Faszination Wald“

Die Nabu-Regionalstelle Rhein-Westerwald vereinigt 13 Nabu-Ortsverbände aus den Kreisen Westerwald, Neuwied und Altenkirchen sowie aus der Region Koblenz unter einem Dach und organisiert regional übergreifende Veranstaltungen. Dazu gehört auch der Termin am Sonntag, 19. November, unter der Überschrift „Faszination Wald“, der sich ebenfalls mit der Wildnis in deutschen Wäldern beschäftigt.

Weitere Informationen sind im Internet auf den Seiten www.masgeik-stiftung.de und www.nabu-rhein-westerwald.de zu finden.

Der erste Programmteil beginnt um 10 Uhr mit einer Exkursion durch das Forstrevier Herschbach/Uww. unter der Leitung von Joachim Kuchinke, dem Leiter des Forstrevieres. Er führt die Teilnehmer durch einen naturnahen Wald unter dem Motto „Umgeben von alten Eichen und majestätischen Buchen im Lebensraum Wald“.

Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr, um wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk wird gebeten. Die Führung endet um 12.45 Uhr.

Von 13.15 bis 14.15 Uhr gibt es die Möglichkeit, im Kino Cinexx Hachenburg einen Mittagsimbiss zu bekommen. Dazu wird um eine Anmeldung unter Telefon 02662/945.055 gebeten. Im Foyer des Kinos wird es vom Nabu einen Informationsstand geben. Von 14.30 bis circa 16.30 Uhr ist im Cinexx zunächst ein Kurzvortrag von Rüdiger Biehl, dem stellvertretenden Leiter des Nationalsparks Hainich, über die Waldentwicklung und Wildnis im Nationalpark zu hören.

Im Anschluss ist ein Kurzvortrag von Cosima Lindemann vom Nabu Rheinland-Pfalz zu hören unter dem Motto „Nabu-Visionen zur Waldwirtschaft“. Anschließend beginnt die Vorführung des Films „Im Wald der Schwarzen Störche“ von Hans-Jürgen Zimmermann.

Die Teilnahme an den Programmpunkten ist auch unabhängig voneinander möglich.

Deshalb wird um Anmeldung unter Telefon 02602/970.133 oder per E-Mail an info@nabu-westerwald.de gebeten. skw