Frühe Stellen zum Tanken sind im Westerwald das Bahnhofshotel in Altenkirchen und das Hotel Schlemmer zu Montabaur, da sich hier die Mitglieder des Kaiserlichen Automobilclubs (Berlin) mit Benzin und Öl versorgen. Auch in der Kolonialwaren-Großhandlung C. W. Schneider in Selters und bei Heinrich Dreyer in Hachenburg werden in den 1910er-Jahren Benzin und Öl vorgehalten.
Der erste Betrieb in der Region, der Benzin anbietet, ist 1912 Hoffmanns Maschinen-Industrie in Dierdorf. Im gleichen Jahr offeriert August Hein in Alsbach „1a Maschinenöl“ und J. G. Nink in Montabaur „Maschinen-, Zylinder-, Heißdampfzylinderöle“; Nink hat die Vertretung der Nassauischen Öl-, Fett- und Farbenindustrie. 1914 kostet bei Otto Hoffmann (Dierdorf) 90-prozentiges Benzol 32 Mark pro 100 Kiloliter, der Liter mithin 0,032 Pfennig!
Die ersten Motorräder im Westerwald fuhren seit 1901 ein Elektrotechniker aus Westerburg, ein Fabrikant aus Grenzhausen, ein Fotograf sowie ein Kaufmann aus Wirges und ein Tongrubenbesitzer aus Ransbach. Relativ früh legten sich weitere Unternehmer, Ärzte und Tierärzte sowie Fahrradhändler Motorräder zu. Der erste Motorradfahrlehrer im Westerwald ist 1912 Joseph Siry aus Dernbach.