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Beltheim

RZ-Wandertag führt über den Beltheimer Lippertsweg

Von Werner Dupuis
Am Beltheimer „Helljeheisje“ (Foto) vorbei führt der Lippertsweg. Er ist nicht nur ein schöner Wanderweg, sondern symbolisiert auch die enge Verbindung der sechs Ortsteile in der Gruppengemeinde Beltheim. Aus all diesen Dörfern beteiligten sich Heimatfreunde an seiner Realisierung.
Am Beltheimer „Helljeheisje“ (Foto) vorbei führt der Lippertsweg. Er ist nicht nur ein schöner Wanderweg, sondern symbolisiert auch die enge Verbindung der sechs Ortsteile in der Gruppengemeinde Beltheim. Aus all diesen Dörfern beteiligten sich Heimatfreunde an seiner Realisierung. Foto: Werner Dupuis

Den 1125. Geburtstag feiert am Sonntag, 16. September, das Dorf Beltheim. Dieses besondere Jubiläum wird gebührend gefeiert. Im Rahmen des runden Geburtstags wird ein neuer Wanderweg, der sogenannte Lippertsweg eingeweiht. Die Rhein-Zeitung nimmt das zum Anlass, auf dem neuen Lippertsweg einen RZ-Wandertag zu veranstalten.

Lesezeit: 2 Minuten
Ein Stück Gemeinsamkeit soll der Lippertsweg fördern. Er verbindet alle sechs Ortsteile der Gruppengemeinde miteinander. Die Dörfer Beltheim, Mannebach, Heyweiler, Frankweiler, Sevenich und Schnellbach haben sich zu einer kommunalen Verwaltungseinheit zusammengeschlossen. Ihre eigene Identität und Eigenart wollen sie dabei bewahren. Funde aus der Steinzeit, Fragmente einer römischen Wasserleitung oder eine römische ...
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Wer war der „Beldemer Lippert“?

Der Beldemer Lippert hieß mit bürgerlichem Namen Josef Lippert. Geboren wurde er am 17. Januar 1888 in Sevenich. Er starb am 8. Februar 1963 in Beltheim. In vielen Dörfern im Hunsrück war er bekannt als Hausierer und Kleinwarenhändler. An einem Tragjoch hingen zwei Körbe, manchmal waren es auch zwei Zinkeimer oder eine Schubkarre, mit denen er im Vorderhunsrück unterwegs war und in den Dörfern seine Haushaltswaren anbot. Sein Zuhause war in Beltheim. Hier bewohnte er ein arg heruntergekommenes, schäbiges Haus in der Nähe des heutigen Jugendheimes, das nach seinem Tod 1963 abgerissen wurde.

Geschäftlich war Lippert sehr sensibel. Seine Waren des alltäglichen Bedarfs verkaufte er zu Pfennigbeträgen. Feilschen um den Preis lehnte er rigoros ab, genauso wie Trinkgeld. Auf Heller und Pfennig gab er exakt das Wechselgeld zurück, das er penibel in Blechdöschen sortiert, in den Taschen seiner abgewetzten Jacke aufbewahrte.

Sommer wie Winter trug er immer mehrere dicke Jacken übereinander. Um sich wechselnder Witterung, Hitze und Kälte anzupassen, knöpfte er jeweils eine der Jacken auf oder zu und erklärte: „Hout es et wirra ane Jacke källa woar.“ Viele Episoden ranken sich bis heute um ihn: Seine bekannteste Geschichte stammt aus der Nazizeit. Mit dem Spruch „Hering, so fett wie de Göring!“ soll er seinen Fisch angepriesen haben. Acht Tage ging er wegen Missachtung der Obrigkeit dafür hinter Gitter. Als er in den folgenden Wochen wieder seine Heringe anbot, habe er gerufen: „Hering, so fett wie dat letzte Mol!“ Lippert konnte auch sehr ruppig sein. Während einer Zugreise bekam er von einer Mitreisenden ein Stück Fleischwurst angeboten. Diese lehnte er barsch ab: „Kaaf nor so viel wie de selwerscht fresse kannst“. wd

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