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Rhein-Hunsrück

A 61 ist ihr Einsatzgebiet: Unterwegs mit der Autobahnpolizei Emmelshausen

Michael Braun (links) aus Bad Ems unterstützt die Kollegen bei der Lkw-Kontrolle an der A 61.
Michael Braun (links) aus Bad Ems unterstützt die Kollegen bei der Lkw-Kontrolle an der A 61. Foto: Denise Bergfeld

Einer der zahlreichen Heuballen wäre wohl irgendwann auf der A 61 gelandet. Für einen Autofahrer aus Rumänien, der mit einem völlig überladenen und nur mangelhaft mit einer Plane abgesicherten Heuanhänger unterwegs war, heißt die vorläufige Endstation seiner Fahrt heute Autobahnraststätte Mosel Ost. Die Schwerlastkontrollgruppe der Verkehrsdirektion Koblenz hat das Gespann aus dem Verkehr gezogen. Auf dem Rastplatz offenbaren sich den Beamten noch weitere Mängel. Ein Hinterreifen ist platt. Auch daraus hätte auf der Autobahn schnell eine gefährliche Situation entstehen können.

Lesezeit: 5 Minuten
Solche Gefahren zu erkennen und sie zu beseitigen, ist eine der Aufgaben der Autobahnpolizei Emmelshausen, die ihren Sitz in Dörth direkt an der A 61 hat. Auf 56 Kilometern Autobahn zwischen Stromberg und Koblenz-Metternich sind die Beamten für alles zuständig, was Polizeiarbeit ausmacht. Sie koordinieren auch, wann und wo Kontrollen wie ...
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Gespräch mit Detlef Maurer (GdP): Gewerkschaftler fordert Außenstelle der Past in Dörth

Region. Der Koblenzer Kreisgruppenvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Detlef Maurer, kritisiert die Pläne des Innenministeriums, die Dienststelle in Dörth zu schließen. Wir haben mit ihm darüber gesprochen.

Die Autobahnpolizei Emmelshausen unterstützt die Landespolizei immer wieder bei Einsätzen. Im Sommer konnte die Autobahnpolizei Einbrecher auf frischer Tat ertappen, weil sie schneller am Ort waren als ihre Bopparder Kollegen. Muss sich die Bevölkerung um ihre Sicherheit sorgen, wenn die Autobahnpolizei geschlossen wird?

Wenn die Polizei sich aus der Fläche zurückziehen muss, weil dies der Wille des Herrn Innenministers und der Landesregierung ist, dann sind längere Anfahrtszeiten zu Einsätzen die Folge. Selbstverständlich kann dies auch Konsequenzen haben, die Minister Lewentz jedoch wie immer in Abrede stellen wird. Im Oktober 2016 hat der Minister verlautbart, dass diese Entscheidung taktische Nachteile mit sich bringt. Recht hat er! Gleichzeitig meint er, dass diese kompensierbar sind. Hier liegt er voll daneben. Es wird sicherheitstechnisch nichts besser, wenn die Landesregierung entscheidet, dass der Bürger noch länger auf das Erscheinen der Polizisten warten muss als bereits heute. Den Einbrecher, den die Kollegen der Past Emmelshausen festgenommen haben, künftig von der Past Mendig aus dingfest machen? Wohl eher nicht.

Es gab Appelle, Proteste, Unterschriftenaktionen und eine Demo in Mainz, doch die Landesregierung hält an ihren Plänen fest. Warum?

Würde uns in Koblenz auch interessieren. Hier können wir nur spekulieren, etwa dass Dummköpfe davon ausgehen, die Menschen davon überzeugen zu können, dass durch Zentralisierung dem Personaldebakel entgegengewirkt werden kann. Hierzu müssen Sie wissen, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung unter den Ländern in der Bundesrepublik mit die wenigsten Polizisten für die Bevölkerung stellt. Und von diesen wenigen machen dann noch viele die Arbeit von Tarifbeschäftigten.

Aber es heißt doch immer, dass noch nie so viele Polizisten eingestellt wurden?

Im Ergebnis wird diese Aussage auch nicht durch ständige Wiederholungen des Ministers besser. Letztendlich zählt doch nur, was unterm Strich rauskommt. Und das bedeutet, dass wir auch in diesem Jahr bei steigenden Einsatzzahlen wieder weniger Polizisten haben als 2016. Und 2016 weniger als 2015. Die Reihe lässt sich so fortsetzen.

Eine Streifenwagenbesatzung soll nach der Schließung der Past immer am Ort sein, hat die Landesregierung zugesichert. Wie realistisch ist das aus Sicht der Gewerkschaft?

Diese Zusagen wurden noch nie eingehalten. Als damals die Polizeiinspektion Brodenbach in eine Tagesdienststelle umgewandelt wurde, gab es ebenfalls eine solche Zusage. Bei politisch angeordneten Objektschutzstreifen gab es solche Zusagen. Bei keiner dieser Zusagen wurde bisher auf die Einhaltung geachtet. Die letzte Zusage, dass das Personal, das durch die Schließungen der Dienststellen Past Kaisersech und Fernthal eingespart wird, den Dienststellen in Mendig und Montabaur zugutekommt, zählt heute ebenfalls nichts mehr. So viel zu dem Wahrheitsgehalt solcher Aussagen.

Was wäre aus Ihrer Sicht eine Alternative zur „Hunsrückstreife“?

Ziemlich banal: eine Außenstelle der Past Mendig in Dörth oder Emmelshausen. Das ist ganz einfach zu realisieren und kostet nicht nur kein Geld, die Landesregierung könnte sich sogar den Anbau in Mendig sparen.

Wurde das schon vorgeschlagen und wie lautete die Antwort aus dem Innenministerium dazu?

Der Vorsitzende des Gesamtpersonalrates, Gerhard Jung, Polizeipräsident Wolfgang Fromm, der mittlerweile im Ruhestand ist, und ich hatten den Minister um ein Gespräch gebeten. Dies ist nie geführt worden. Warum? Das kann Ihnen nur der Minister erzählen.

Wie schnell kann eine Autobahnpolizei aus Mendig am Ort sein, wenn sich – nehmen wir mal ein Beispiel – kurz vor Laudert in nördlicher Richtung ein Unfall ereignet? Und was hat das für Folgen?

Bei normalem Verkehrsaufkommen, wenn kein Berufsverkehr ist, dürfte es rund 25 Minuten dauern. Wenn es allerdings zu einem Verkehrsunfall geht, kann es durch die Rettungsgasse noch viel länger dauern. So die Auskunft eines Kollegen der Verkehrsdirektion Koblenz. Die Feuerwehr würde wie schon öfters die Absicherung übernehmen, mit all den Risiken, die damit verbunden sein können.

Das Gespräch führte Denise Bergfeld

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