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Windhagen

Windhagen: Eingriff am Hohlweg sorgt im Rat weiter für Ärger

Von Michael Fenstermacher
Ausgedünnt ist die Vegetation am Hohlweg in Windhagen zwischen den geschützten Bäumen, nachdem Bauhofmitarbeiter hier im Februar Bäume und Sträucher entfernt hatten. Der Vorfall wirft aus Sicht von SPD und Grünen viele Fragen auf, die sie noch nicht ausreichend beantwortet sehen.  Foto: Fenstermacher
Ausgedünnt ist die Vegetation am Hohlweg in Windhagen zwischen den geschützten Bäumen, nachdem Bauhofmitarbeiter hier im Februar Bäume und Sträucher entfernt hatten. Der Vorfall wirft aus Sicht von SPD und Grünen viele Fragen auf, die sie noch nicht ausreichend beantwortet sehen. Foto: Fenstermacher

Wie weit darf ein Gemeindechef sein Recht auslegen, Maßnahmen als „Geschäft der laufenden Verwaltung“ ohne Rücksprache mit Ortsgemeinderat oder Ausschüssen in Auftrag zu geben? Auf diese Frage lässt sich der Disput um eine durch Ortsbürgermeister Josef Rüddel angeordnete Baumfällaktion am Hohlweg in Windhagen (die RZ berichtete) zuspitzen, den SPD und Bündnis 90/Die Grünen als in der jüngsten Ratssitzung gern öffentlich ausgetragen hätten. Doch dazu hatten die Oppositionsparteien nur bedingt Gelegenheit, denn ihre Anfrage wurde nicht als Sachthema behandelt, sondern lediglich unter dem Tagesordnungspunkt „Beantwortung von Anfragen“ – ein Umstand, der noch vor offiziellem Sitzungsbeginn Empörung auslöste.

Lesezeit: 2 Minuten
„Juristische Klimmzüge“ warf Grünen-Fraktionschef Roland Kohler VG-Bürgermeister Michael Christ vor, dessen Verwaltung in dem Schreiben von Kohler und SPD-Sprecher Thomas Stumpf vom 7. März keinen Sachantrag, sondern lediglich eine Anfrage erkennen konnte. „Ich halte das für trickreich und mit Hintergedanken behaftet“, holte Kohler weiter aus. Und nachdem die Ratsmehrheit den ...
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Darf Überwuchs entfernt werden? Sachverständiger soll für Klarheit sorgen

Zwei Eigentümer von Nachbargrundstücken des Hohlwegs haben bei der Gemeinde die Beseitigung von Überwuchs beantragt, der in ihre Flächen hineinreicht. Auch damit hat sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung befasst. Das Ergebnis: Der Eigentümer des Grundstücks nördlich des Hohlwegs muss den Überwuchs aus Sicht des Rats dulden, da sein möglicher Anspruch auf einen Rückschnitt der seit Jahrzehnten gewachsenen Bäume verjährt sei.

Anders liegt der Fall bei der Fläche südlich des Wegs, auf der Investor Herbert Rüddel ein Mehrfamilienhaus und eine Erweiterung seines Hotels errichten will. Durch die Ausweisung des Bebauungsplans ist hier nach Auffassung der Verwaltung keine Verjährung eingetreten. Unter Berücksichtigung des Landschaftsbilds und des Erhalts der Bäume könnte hier ein Rückschnitt erfolgen. In wie weit, das soll nun ein Sachverständiger prüfen − und zwar laut Ratsbeschluss ein öffentlich bestellter und vereidigter. Keinesfalls dürfe erneut, wie im Vorfeld der Fällaktion im Februar, ein Förster als Sachverständiger beauftragt werden, forderte Christian Hecken (CDU). „Ein Förster ist der falsche Gutachter. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht“, betonte er. Stattdessen solle ein Landschaftspfleger oder Gärtner zum Einsatz kommen, der Bäume nicht in erster Line unter einem Verwertungsaspekt betrachte. Die „nicht abgestimmte“ Beauftragung eines Gutachters durch Ortsbürgermeister Josef Rüddel im Februar wollen SPD und Grüne unterdessen in der nächsten Ratssitzung thematisieren. mif
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