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Neustadt

Wie der erste Urlaub zum Horrortrip wurde: Frauen schildern Freiheitsberaubung

Von Michael Fenstermacher
Michelle Büttner, Lea Lorscheid, Franziska Hessler und Nadine Hohn (von rechts) werden ihren ersten gemeinsamen Urlaub wohl auf ewig in schlechter Erinnerung behalten. Foto: Michael Fenstermacher
Michelle Büttner, Lea Lorscheid, Franziska Hessler und Nadine Hohn (von rechts) werden ihren ersten gemeinsamen Urlaub wohl auf ewig in schlechter Erinnerung behalten. Foto: Michael Fenstermacher

Keine Eltern, keine Lehrer, keine Aufpasser: Vier junge Frauen aus Neustadt wollen sich diesen Sommer in Bulgarien den Traum vom ersten gemeinsamen Partyurlaub erfüllen, doch was als Ausflug in die Freiheit beginnt, endet als Horrortrip. Sechs Stunden lang, so erzählen sie, werden Nadine Hohn (18), Lea Lorscheid (18), Franziska Hessler (17) und Michelle Büttner (19) im Hotel Darius am Sonnenstrand ihrer Freiheit beraubt, vom Besitzer wüst beschimpft und bedroht und schließlich bei einer dramatischen Flucht verfolgt – und das alles nur wegen eines angeblich von ihnen verursachten Schadens von 300 Euro. Enttäuscht sind die Frauen vom Reiseveranstalter Neckermann, der zwar eine Entschädigung gezahlt, sich aber in ihrer Notsituation kaum um sie gekümmert habe. Die RZ protokolliert ihre Erlebnisse.

Lesezeit: 3 Minuten
Im Nachhinein könnte man schon den Start in den Urlaub als schlechtes Omen deuten: Bevor der Flieger frühmorgens von der Startbahn am Frankfurter Flughafen abheben kann, wird an Bord ein unangenehmer Geruch festgestellt. Die Gäste müssen zurück ins Terminal, eine heftige Verspätung ist die Folge. Als die Teenager am Urlaubsort ...
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Neckermann zahlt Erstattung und nimmt Hotel aus dem Programm

Reiseveranstalter Neckermann bestätigt den Vorfall, der Kundenbetreuung und Reiseleitung am Urlaubsort von den Gästen gemeldet worden ist. „Wir bedauern dies außerordentlich und distanzieren uns ausdrücklich vom inakzeptablen Verhalten des Hoteliers.

Wir haben aus diesem Fall umgehend Konsequenzen gezogen und das Hotel aus dem Verkauf genommen“, erklärt das Unternehmen auf RZ-Anfrage. Reiseleitung und Kundenbetreuung hätten den Umzug in ein anderes Hotel arrangiert sowie auf Wunsch der Gäste die vorzeitige Heimreise organisiert und die Kosten hierfür übernommen. „Selbstverständlich haben wir die vollen Reisekosten erstattet und unabhängig von der Klärung der Verursachung des Brandschadens auch diese Kosten beglichen“, berichtet die Sprecherin weiter. Darüber hinaus habe man den Gästen aus Kulanz eine zusätzliche Entschädigung über 50 Prozent des Reisepreises gezahlt. Und auf Initiative Neckermanns hätten die Gäste für die Flugverspätung von der Fluggesellschaft einen Reisegutschein in Höhe von 600 Euro pro Person erhalten.

„Neckermann Reisen führt ausgewählte Hotels, deren Qualitäts- und Serviceleistungen regelmäßig überprüft werden. Wir nehmen jedes Gästefeedback zu den von uns angebotenen Produkten sehr ernst.“, betont die Sprecherin und spricht von einem „bedauerlichen Einzelfall, den wir so noch nie erlebt haben. Zu dem Vorwurf der Frauen, dass sie während der Freiheitsberaubung keine konkrete Hilfe erhalten hätten, nimmt der zum Thomas-Cook-Konzern gehörende Reiseveranstalter unterdessen auf Anfrage der RZ keine Stellung. mif

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