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Kreis Neuwied

Warum Zahl der Organspenden sinkt: Ausweis kann sehr hilfreich sein

Von Silke Müller
Der Organspendeausweis kann im Internet heruntergeladen werden. 
Der Organspendeausweis kann im Internet heruntergeladen werden.  Foto: dpa

Bundesweit warten mehr als 10.000 schwer kranke Menschen auf die Transplantation eines Organs, aber die Spender machen sich rar. Jüngst hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) den niedrigsten Stand von Organspenden seit 20 Jahren vermeldet.

Lesezeit: 3 Minuten
Im Marienhaus-Klinikum St. Elisabeth indes sind sie Dr. Johannes Rasbach, Oberarzt in der Anästhesie- und Intensivmedizin, zufolge relativ konstant. Er spricht von ein bis zwei realisierten Organspenden pro Jahr. „Das hat sich über die Jahre hinweg nicht wesentlich geändert“, sagt er. Der 55-Jährige ist seit Ende der 90er-Jahre Transplantationsbeauftragter – ...
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Das passiert während und nach der Diagnose des Hirntods

Liegt ein Patient mit einem irreversiblen Hirnfunktionsausfall auf der Intensivstation, kommt er grundsätzlich für eine Organspende infrage. Den Hirntod müssen zwei Mediziner unabhängig voneinander diagnostizieren. Seit 2015 muss einer von ihnen Neurologe oder Neurochirurg sein, der andere eine langjährige Erfahrung bei schwersthirngeschädigten Patienten mitbringen.

Bei Kindern wird ein Kinderarzt hinzugezogen. Häufig wird als Zusatzdiagnostik ein Angio-CT oder ein EEG gemacht. Zeitgleich wird die DSO kontaktiert, und es erfolgen Gespräche mit den Angehörigen, um, liegt kein Organspendeausweis vor, herauszufinden, was der Patient gewollt hätte. Die DSO ihrerseits setzt sich mit Euro-Transplant in Verbindung. Dort wird ein Empfänger nach Dringlichkeit und Erfolgsaussicht ausgewählt. Sobald ein Organ vermittelt ist, kommt ein Team des jeweiligen Organzentrums ins Krankenhaus, das für die OP verantwortlich zeichnet. Das Marienhaus-Klinikum St. Elisabeth stellt lediglich das Anesthäsie- und OP-Pflegeteam, wobei alle auf freiwilliger Basis agieren. Ist ein Organ entnommen, muss es danach schnell gehen, denn die Lebensdauer ist je nach Chemietoleranz unterschiedlich. Dr. Johannes Rasbach zufolge hat das Herz mit drei Stunden das kleinste Zeitfenster, die Niere mit rund zwölf Stunden das größte.
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