Plus
Bad Hönningen

Vortrag in Bad Hönningen: Wolf mobilisiert mehr als 100 Interessierte

Von Michael Fenstermacher
Mit Zoologe Dr. Frank Wörner (Mitte) diskutierten unter anderem Schafzüchter Werner Neumann (2. von links), Biologe Dr. Paul Bergweiler (3. von links) und Moritz Schmitt von der Stiftung Natur und Umwelt (rechts).  Foto: Fenstermacher
Mit Zoologe Dr. Frank Wörner (Mitte) diskutierten unter anderem Schafzüchter Werner Neumann (2. von links), Biologe Dr. Paul Bergweiler (3. von links) und Moritz Schmitt von der Stiftung Natur und Umwelt (rechts). Foto: Fenstermacher

Der Wolf mobilisiert: Weit mehr als 100 Besucher sind am Donnerstag bei hochsommerlichen Temperaturen auf Einladung der Grünen nach Bad Hönningen gekommen, um sich in einem Vortragsabend über die Rückkehr des Beutegreifers in den Westerwald zu informieren – zu viele für den Saal im Alten Stadtweingut. Spontan wurde daher die Veranstaltung in den Ratssaal der VG-Verwaltung verlegt. Der Wolf polarisiert: Vertreter von Naturschutzverbänden brachten in der Diskussion nach dem Vortrag ebenso ihre Meinung zu Gehör wie Nutztierhalter und Jäger, die das Wolfsmanagement der Landesregierung kritisch hinterfragten. Doch anders als eingangs befürchtet – Holger Wolf vom Grünen-Ortsverband wies darauf hin, dass man Gäste, die Ordnungsrufen nicht nachkommen notfalls des Saals verweisen würde – lief die Diskussion nicht aus dem Ruder.

Lesezeit: 2 Minuten
Referent Dr. Frank Wörner von der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe schlug in seinem Vortrag einen weiten Bogen von der Antike bis in die Gegenwart und machte gleich zu Beginn deutlich, dass er eine Verharmlosung des Wolfs ablehnt. „Wenn der Nabu sagt ,Rotkäppchen lügt', dann stimmt das nicht und ist ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

RZ-Kommentar: Zeit von Romantik und Dämonisierung ist vorbei

Die Zeit der Wolfsromantik ist vorbei, die der Dämonisierung des Beutegreifers auch. Was nun zählt, ist ein an Fakten orientierter sachlicher Austausch zwischen den Vorgaben des Naturschutzes und den Interessen der Berufs- und Bevölkerungsgruppen, die direkt

vom Auftreten des Rückkehrers betroffen sind: Tierhalter und Jäger. Die Infoveranstaltung in Bad Hönningen war ein guter Anfang. Bis auf wenige Ausnahmen haben Wolfsfreunde und solche, die das Raubtier kritisch sehen, einander zugehört, wenn die andere Seite ihre Argumente – auf populistische Phrasen wurde weitgehend verzichtet – hervorbrachte. Viel Verständnis gab es für die Sorgen der Schaf- und Ziegenhalter. Ein wenig zu scharf fiel allerdings die Kritik des Referenten Dr. Frank Wörner an der Jägerschaft aus. Denn schwarze Schafe gibt es überall, aber keiner kennt sich im Wald so gut aus wie Waidmänner, die ihre Pflichten ernst nehmen und damit der wichtigste Partner in einem funktionierenden Wolfsmanagement sein können. Zwar gibt es gute Argumente gegen das am Donnerstag vernehmende Klagen, der Wolf bedrohe die Muffelwildpopulation, denn dabei handelt es sich außerhalb des Alpenraums tatsächlich um eine vom Mensch eingeführte Art. Ernst zu nehmen ist aber die Sorge der Jäger um ihre Hunde, die bei einem Aufeinandertreffen mit dem Wolf schlechte Karten haben.

E-Mail an michael.fenstermacher@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel