Kommentar: Amtsinhaber ist im Vorteil
In einem waren sich Christian Robenek und Hans-Werner Breithausen, die sich am Wahlabend meist aus dem Weg gingen, einig: Mit einem so starken Ergebnis für Esther Bender hätten sie nicht gerechnet. Für die beiden Kandidaten heißt das mit Blick auf die Stichwahlen aber auch, die Lehren daraus zu ziehen. Vielleicht lag es ja an dem eigenen etwas müden Wahlkampf, dass Bender so stark abgeschnitten hat? Dass die Kandidaten fair miteinander umgegangen sind, ehrt sie. Etwas mehr Feuer würde das Rennen um das Rathaus in den kommenden drei Wochen aber vertragen. Schließlich finden dann keine Bundestagswahlen statt, die eine hohe Wahlbeteiligung sichern. Apropos Bundestagswahlen: Dass Breithausen, dem Bundestrend seiner Partei zum Trotz, im ersten Wahlgang fast die absolute Mehrheit errungen hätte, zeigt, dass Robenek nicht unbedingt auf eine Wechselstimmung setzen kann. Die muss er schon selbst erzeugen. Ob seine Positionierung in Sachen hauptamtlicher Beigeordneter und Wiedtalbad da hilfreich war, sei mal dahingestellt. Klar ist, dass er sich bis zum 15. Oktober noch etwas wird einfallen lassen müssen. Denn dann gibt es keine Bundestrends mehr, sondern nur noch den Amtsinhaberbonus – und den hat Breithausen.
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