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Neuwied

Neustart für Neuwieder Innenstadt: Sinn füllt Leininger-Lücke

Von Christina Nover
Seit Ende Dezember steht das ehemalige Moses-Kaufhaus (vormals Leininger) in der Neuwieder Fußgängerzone leer. Mit dem tristen Schaufenster-Behang soll nun jedoch bald Schluss sein. Denn es hat sich neuer Mieter der Verkaufflächen angekündigt. Das Modehaus Sinn möchte in der Mittelstraße eine neue Filiale eröffnen.
Seit Ende Dezember steht das ehemalige Moses-Kaufhaus (vormals Leininger) in der Neuwieder Fußgängerzone leer. Mit dem tristen Schaufenster-Behang soll nun jedoch bald Schluss sein. Denn es hat sich neuer Mieter der Verkaufflächen angekündigt. Das Modehaus Sinn möchte in der Mittelstraße eine neue Filiale eröffnen. Foto: Christina Nover

Viel wurde schon gemunkelt, nun ist es sicher: Für das ehemalige Moses-Gebäude in der Neuwieder Innenstadt ist ein Nachmieter gefunden. Und was für einer: Das renommierte Unternehmen SinnLeffers will dort unter seinem neuen Namen Sinn ein neues Bekleidungsgeschäft aufmachen.

Lesezeit: 3 Minuten
Ziel ist es, bereits im kommenden Frühjahr zu eröffnen. Damit wird in der von Leerständen geprägten Mittelstraße das größte Loch geschlossen. Für Franz Becher, der Sprecher des Neuwieder Aktionsforums ist, kommt diese Entwicklung einem „Sechser im Lotto“ gleich. Die Sinn-Gruppe hat deutschlandweit 21 Niederlassungen, drei davon in Rheinland-Pfalz. Der Generalbevollmächtigte, Friedrich-Wilhelm ...
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RZ-Kommentar: Das könnte die Kehrtwende für die Innenstadt sein

RZ-Redakteurin Christina Nover zur Belebung von Neuwied:

Neuwied geht den Bach runter. Das war lange Zeit der Grundtenor vieler Beschwerden über die Deichstadt. Doch in den vergangenen Monaten hat sich Einiges getan: Man denke nur an die Marktstraße mit ihren maroden Rohren, in der die Bauarbeiten stetig voranschreiten, ebenso wie an die Entwicklungen in Sachen Rasselstein-Gelände. Das von OB Jan Einig angestoßene Netzwerk Innenstadt hat zahlreiche Vorschläge aus der Bevölkerung eingebracht, wie die City lebens- und liebenswerter gemacht werden könnte, und auch bei der Umgestaltung des Marktplatzes konnten die Bürger mitreden. Das Ergebnis: breite Zustimmung für den Planungsvorschlag (von den zu fällenden Bäumen mal abgesehen). Dass nun mit dem Zuzug von Sinn der wichtigste Leerstand in der Neuwieder Fußgängerzone wieder mit Leben gefüllt wird, sollte dann auch den letzten Lästerer mal kurz Luft holen lassen. Es tut sich ganz offensichtlich etwas in Neuwied. Und wer sich das Unternehmen Sinn einmal anschaut, der kommt in Versuchung, Parallelen zu ziehen. SinnLeffers meldete 2016 Insolvenz an, Läden mussten geschlossen, Mitarbeiter entlassen werden. SinnLeffers schien am Ende zu sein. So wie die Einkaufsmeile Neuwied. Sinn hat sich wieder aufgerappelt, und wirbt nun mit „Das macht Sinn“ unter ihrem neuen Namen. Und ich sage: Sinn in Neuwied, das macht Hoffnung.

E-Mail an christina.nover@rhein-zeitung.net

Die Chronologie eines Neuwieder Geschäftshauses

Wichtige Stationen von der Gründung bis heute:

Eine Fassade, drei Namen: Die Geschichte des Hauses führt über Leininger zu Moses, nach dessen Ende zog kurzzeitig Collexione ein.
Eine Fassade, drei Namen: Die Geschichte des Hauses führt über Leininger zu Moses, nach dessen Ende zog kurzzeitig Collexione ein.
Foto: Archivbilder: Peerenboom/Steffenfauseweh/Nover
  • 1938: Der aus Bacharach stammende Hans Leininger übernimmt das Textilhaus Scheye in Bendorf.
  • Nachkriegszeit: Hans und Josefine Leininger starten den Firmen-Wiederaufbau.
  • 1954: Hans Leininger übernimmt die Neuwieder Firma Willscheid.
  • 1956: Der Bendorfer Großhandel wird aufgegeben.
  • 1958: Erste Erweiterungsbauten in Neuwied.
  • 1988: Modehaus Leininger feiert 50-jähriges Bestehen. Das Geschäft hat Standorte in Neuwied, Wiesbaden und Mainz, 390 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 60 Millionen D-Mark.
  • Juli 2003: Insolvenzantrag des Modehauses. Am Monatsende schließt die Mainzer Filiale. Deren 17 Beschäftigte werden entlassen.
  • Juni 2004: Das Insolvenzverfahren ist abgeschlossen. Petra Leininger gründet zur finanziellen Entlastung eine neue Gesellschaft, die „Modehaus Leininger GmbH“.
  • Oktober 2006: Das Modehaus Leininger stellt beim Neuwieder Amtsgericht einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit
  • März 2007: Leininger schließt den Verkaufsbetrieb.
  • 2007: Das Unternehmer-Ehepaar Martina und Norbert Wittenberg aus Bad Neuenahr übernimmt das insolvente Unternehmen und wagt einen Neustart.
  • 2009: In der Mittelstraße eröffnet in der früheren Wehmeyer-Filiale „Leininger 2“.
  • Dezember 2015: Leininger verlängert den Mietvertrag für sein zweites Modehaus in der Neuwieder Fußgängerzone nicht. Drei Monate später eröffnet dort Woolworth eine Filiale.
  • März 2016: Aus „Leininger“ wird „Moses“ – alle Wittenberg-Häuser heißen so. August 2017: Moses schließt in Neuwied. Grund: Gespräche über eine Mietragsverlängerung waren nicht erfolgreich. Kurzzeitig eröffnet „Collexione“.

fwg/ulf

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