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Asbach

Kontaktaufnahme: Asbacher werben um John-Deere-Stadt als Partner

Von Michael Fenstermacher
Dass Moline eher ländlich geprägt ist, erkennt man an dieser Aufnahme der Innenstadt.  Foto: Kepper66
Dass Moline eher ländlich geprägt ist, erkennt man an dieser Aufnahme der Innenstadt. Foto: Kepper66

Ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Die Verbandsgemeinde Asbach streckt ihre Fühler über den Atlantik aus und strebt eine Städtepartnerschaft mit Moline im US-Bundesstaat Illinois an, dem Firmensitz des John-Deere-Konzerns, zu dem die Wirtgen-Gruppe seit dem vergangenen Jahr gehört. Einstimmig bei einer Enthaltung hat der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, Kontakt mit der Verwaltung der 44.000-Einwohner-Stadt aufzunehmen – mit dem Ziel, einen Partnerschaftsvertrag abzuschließen.

Lesezeit: 2 Minuten
Es gehe darum, „Vertrauen in die neuen Strukturen zu schaffen“ und dafür zu sorgen, dass Personen und Vereine von der amerikanischen Seite wahrgenommen würden, begründete Bürgermeister Michael Christ den Vorschlag, der auf Gesprächen mit dem von John Deere entsandten Wirtgen-Geschäftsführer Domenic Ruccolo beruht. „Er ist sehr interessiert“, berichtete Christ. Gleiches ...
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Kluger Schachzug der Verwaltung

Am Shareholder Value, dem Wert des Unternehmens und damit dem Kurswert der Aktien, ist unternehmerisches Handeln in der angelsächsischen Wirtschaftstradition üblicherweise ausgerichtet. Das ist bei der John Deere AG als neuer Eigentümerin der Wirtgen-Gruppe nicht anders. An den Umgang mit dem extrem erfolgreichen Familienunternehmen Wirtgen gewöhnt, leiten sich daraus bei einigen Beobachtern im Asbacher Land Sorgen ab. Wie nachhaltig ist das Bekenntnis des Weltkonzerns zu Windhagen und den anderen deutschen Wirtgen-Standorten? Was, wenn eine neue Unternehmensführung sich in einigen Jahren nicht mehr daran gebunden fühlt und Arbeitsplätze und Technologie in die USA verlagert? Eine Partnerschaft zwischen der VG Asbach und der John-Deere-Stadt Moline bietet gegen eine solche Entwicklung zwar keine Gewähr, dennoch ist es ein kluger Schachzug der Verwaltung, auf diese Art auf eine Entstehung persönlicher Bindungen hinzuarbeiten. Denn die zählen offensichtlich auch etwas im Weltkonzern, der seit 170 Jahren an einem Standort fernab der US-Ballungszentren festhält. Mehr als nur ein netter Nebeneffekt ist dabei die Gelegenheit, einen Schüleraustausch zu etablieren. Und für begabte Englisch-Asse, deren Familien mit der Finanzierung einer USA-Reise überfordert sind, lässt sich bei sprudelnden Steuereinnahmen sicherlich eine Lösung in Form von Stipendien finden.

E-Mail an michael. fenster macher@rhein-zeitung.net

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