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Neuwied

Jazzfestival Neuwied: Wenn Meister des Grooves aufeinandertreffen

Von Thomas Kölsch
Wenn Meister des Grooves aufeinandertreffen Foto: Thomas Kölsch

Der Saal tobt. Was auch sonst angesichts des Aufeinandertreffens zweier Giganten des Jazz? Mike Stern und Marcus Miller gemeinsam auf der Bühne – der legendäre Bebop-Rocker mit dem Dauergrinsen und der groovende Slap-Bass-Meister, der unter anderem mehrere Alben von Miles Davis maßgeblich prägte und produzierte. Jeder für sich ist schon ein Erlebnis, aber im Duett? Das sieht und hört man nicht oft.

Lesezeit: 2 Minuten
Das Jazzfestival Neuwied hat aber nun einmal ein Händchen dafür, große Namen zusammenzubringen. Seit 40 Jahren holt es an einem Wochenende im November die Hohepriester des Jazz in eine Stadt, in der solche Stars sonst eher selten zu sehen sind. Pat Maetheny, Esbjörn Svensson, Billy Cobham, John McLaughlin, Jan Garbarek ...
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Marcus Miller, der mehrere Alben von Miles Davis maßgeblich prägte, bringt Neuwied für Stunden zum Strahlen – mit Unterstützung.

Foto: Thomas Kölsch

Akustischer Sound – gewidmet dem verstorbenen OB Roth

Akustischer Sound prägte den ersten Tag des Jazzfestivals – das dem verstorbenen OB und Jazzfreund Nikolaus Roth gewidmet war. Jasper van't Hof, Künstler der ersten Stunde, zeigt am Flügel seine musikalische Vielfältigkeit. Konzentriert wie mit viel Freude entwickelt der Holländer kurze Stakkato-Tastengewitter bis zu getragenen Stimmungen.

Und vortrefflich gestaltet sich die spontane wie freie Kommunikation mit Markus Stock-hausen. Der Trompeter und Flügelhornist benutzt beim Auftritt mit Quadrivium auch dezent Loops. Cellist Jörg Brinkmann und Drummer Christian Thomé wissen zudem solistisch zu überzeugen. Mit dem virtuosen Pianisten Florian Weber gelingt der Gruppe die Synthese zwischen europäischer Kunstmusik und gegenwartsnahem Jazz. Und der leichtfüßige „Freigeist“ steht stellvertretend für die Möglichkeit, das grenzenlos zu tun, was man als Musik will. In der Zugabe „Encoeur“ taucht das typisch Sphärische der „vier Wege“ erneut auf. Dahinschwebendes prägt ebenso Lars Danielssons Projekt „Libretto III“. Das Quartett operiert wie aus einem Guss. Schlagzeuger Magnus Öström ist hier mehr als das stille rhythmische Epizentrum wie im einstigen e.s.t-Kosmos. Der 52-Jährige ist expansiv unterwegs, aber ohne kraftmeierisch zu wirken. Gitarrist Andreas Hourdakis kann akustisch sanft über die Saiten gleiten wie mit Power auf Rock-Jazz-Kurs gehen. Jonas Östholm liefert pianistische Kunststücke ab und tritt immer wieder vor allem mit Danielsson in spannende Zwiegespräche. Der Bassist, Cellist und Komponist ist der Steuermann wie der glänzende Solist. sch
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