Akustischer Sound – gewidmet dem verstorbenen OB Roth
Akustischer Sound prägte den ersten Tag des Jazzfestivals – das dem verstorbenen OB und Jazzfreund Nikolaus Roth gewidmet war. Jasper van't Hof, Künstler der ersten Stunde, zeigt am Flügel seine musikalische Vielfältigkeit. Konzentriert wie mit viel Freude entwickelt der Holländer kurze Stakkato-Tastengewitter bis zu getragenen Stimmungen.
Und vortrefflich gestaltet sich die spontane wie freie Kommunikation mit Markus Stock-hausen. Der Trompeter und Flügelhornist benutzt beim Auftritt mit Quadrivium auch dezent Loops. Cellist Jörg Brinkmann und Drummer Christian Thomé wissen zudem solistisch zu überzeugen. Mit dem virtuosen Pianisten Florian Weber gelingt der Gruppe die Synthese zwischen europäischer Kunstmusik und gegenwartsnahem Jazz. Und der leichtfüßige „Freigeist“ steht stellvertretend für die Möglichkeit, das grenzenlos zu tun, was man als Musik will. In der Zugabe „Encoeur“ taucht das typisch Sphärische der „vier Wege“ erneut auf. Dahinschwebendes prägt ebenso Lars Danielssons Projekt „Libretto III“. Das Quartett operiert wie aus einem Guss. Schlagzeuger Magnus Öström ist hier mehr als das stille rhythmische Epizentrum wie im einstigen e.s.t-Kosmos. Der 52-Jährige ist expansiv unterwegs, aber ohne kraftmeierisch zu wirken. Gitarrist Andreas Hourdakis kann akustisch sanft über die Saiten gleiten wie mit Power auf Rock-Jazz-Kurs gehen. Jonas Östholm liefert pianistische Kunststücke ab und tritt immer wieder vor allem mit Danielsson in spannende Zwiegespräche. Der Bassist, Cellist und Komponist ist der Steuermann wie der glänzende Solist. sch