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Kreis Neuwied

Ein Wolfsexperte im RZ-Interview: Das bedeutet die Rückkehr des Raubtieres

Region bietet Wolf alles, was er braucht Foto: picture alliance

Nun ist es quasi amtlich bestätigt: Der Wolf hat sich wieder im Westerwald etabliert. Das Umweltministerium trägt dem Rechnung, indem es den Westerwald als Präventionsgebiet ausgewiesen hat und künftig in den Kreisen Neuwied, Altenkirchen, Westerwald sowie der Stadt Koblenz Schutzmaßnahmen von Weidetierhaltern großzügig fördert. Indes herrscht bei vielen Menschen noch immer Verunsicherung darüber, was die Rückkehr des Wolfs bedeutet.

Lesezeit: 6 Minuten
Ist unsere Region ein geeigneter Lebensraum für das Raubtier? Welche weitere Entwicklung ist zu erwarten? Wie soll man sich künftig in der Natur verhalten? Diese und weitere Fragen will die RZ beantworten und hat dazu mit Dr. Frank Wörner gesprochen. Der Zoologe kommt am Mittwoch, 6. Juni, 19.30 Uhr, nach ...
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Chronologie

Diese Wolfsnachweise gab es in jüngerer Zeit:

  • April 2012: Ein vermutlich aus den italienischen Alpen stammender Wolf wird bei Hartenfels (Westerwaldkreis) von einem Jäger illegal erschossen. Das Tier war vermutlich ein Jahr zuvor bei Gießen angefahren und im März 2012 erneut im Wald bei Steimel gesichtet worden. Wahrscheinlich hat es sich rund ein Jahr lang unbemerkt im Westerwald aufgehalten. Es ist der erste Wolfsnachweis in Rheinland-Pfalz nach mehr als 100 Jahren.
  • August 2015: Eine Waldarbeiterin entdeckt südlich von Pirmasens ein totes Reh. Später ergibt die Untersuchung von DNA-Spuren, dass es von einem Wolf gerissen wurde, der aus Nordosteuropa stammt.
  • April 2016: Zehn Damwildtiere in einem Gehege in Giershofen fallen einem Wolf zum Opfer, der zweimal in das Gehege eindringt. Durch die Überprüfung von DNA-Spuren wird nachgewiesen, dass es tatsächlich ein Wolf war, der vermutlich zu einem Rudel im Landkreis Cuxhaven gehört.
  • September 2016: Ein Jäger beobachtet in seinem Revier bei Neustadt einen Wolf dabei, wie er eine Herde Rehe nachstellt. Es gelingt ihm, das Tier mit seiner Handykamera durch ein Spektiv zu fotografieren. Experten des Landes bestätigen, dass es sich bei dem Tier auch wirklich um einen Wolf handelt.
  • September 2016: Ein Wolf reißt in der Nacht zum 16. September vier Schafe einer Herde bei Leubsdorf. Eine Woche später schlägt der Wolf erneut zu und tötet zwei weitere Tiere. Nach diesem Übergriff wird eine Kamera installiert, die den Räuber fotografiert. Eine Analyse des Bildes bestätigt: Es ist ein Wolf. Später wird auch genetisch nachgewiesen, dass ein Wolf für die Risse verantwortlich ist, ebenso für einen Rehriss in der Nähe von Leubsdorf.
  • November 2017: Teilnehmer einer Drückjagd in der Nähe von Rheinbrohl fotografieren ein Tier, das sie für einen Wolf halten. Experten an der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt analysieren das Foto und stellen fest: Es handelt sich zweifelsfrei um einen Wolf.
  • März 2018: Ein Damwildtier wird in einem Gehege bei Leutesdorf gerissen und weist den für einen Wolf typischen Kehlkopfbiss auf. Ein weiteres Tier flüchtet in Panik in den Wald. Einige Wochen später folgt der genetische Wolfsnachweis.
  • April 2018: Bei Reidenbruch, einem Ortsteil von Bad Hönningen, wird ein Rotwildkalb gerissen. Anfang Mai steht fest: Verantwortlich ist ein junger Rüde aus einem Wolfsrudel bei Schneverdingen in der Lüneburger Heide.
  • April 2018: Ganz in der Nähe des Damwildgeheges, in dem bereits im März ein Wolf zugeschlagen hatte, findet ein Jäger ein totes Reh. Ein DNA-Test ergibt, dass es auch tatsächlich demselben weiblichen Wolf zum Opfer gefallen ist, der zuvor das Damwildtier getötet hatte.
  • Mai 2018: Der für das Gelände zuständige Bundesförster fotografiert auf dem früheren Truppenübungsplatz Stegskopf bei Daaden ein wolfsähnliches Tier. Auch in diesem Fall steht nach einer Begutachtung wenig später fest, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt.
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