Neuwied. Jan Einig 38,65 Prozent, Michael Mang 33,27 Prozent, Ulrich Adams 22,50 Prozent und Paul Peter Baum 5,57 Prozent: Das sind die entscheidenden Zahlen, die beim ersten OB-Wahlgang unter dem Strich stehen. Trotzdem lohnt vor der Stichwahl auch ein Blick auf die Einzelergebnisse, der zeigt, wo die Kandidaten besonders stark waren und wo sie vielleicht noch Potenzial haben.
Bei Michael Mang (SPD) ist beispielsweise auffällig, dass er einen großen Teil seiner Stimmen in der Innenstadt und Heddesdorf geholt hat. Er schwächelte dagegen in den Stadteilen, auch in den traditionell roten wie Nieder- und Oberbieber, Rodenbach und Segendorf. Teilweise lag er zwar vorn, aber nicht mit den Werten, die die Genossen gewohnt sind. Zum Vergleich: Nikolaus Roth holte dort 2015 auch im ersten Wahlgang schon satte absolute Mehrheiten.
Eben da „räuberte“ dieses Mal Einzelbewerber Ulrich Adams vergleichsweise stark. Wenig überraschend holte er aber in seinem Heimatstadtteil Irlich sein persönlich bestes Ergebnis. Hier lag er mit 34,3 Prozent sogar nur hauchdünn hinter Jan Einig (34,8 Prozent), aber klar vor Michael Mang (26,5 Pozent). Auch Paul Peter Baum (FDP) fuhr sein bestes Ergebnis in seinem Heimatstadtteil – 9,7 Prozent in Feldkirchen – ein und hatte ansonsten auf niedrigerem Niveau keine so gravierenden geografischen Ausschläge.
Jan Einig gewann in der traditionellen CDU-Hochburg Heimbach-Weis, die er auch als künftigen Wohnort ausgesucht hat, besonders viele Stimmen und kam auf eine absolute Mehrheit. Er punktete aber genauso stark in Gladbach, wo Nikolaus Roth vor eineinhalb Jahren noch deutlich vorn gelegen hatte. Auch auf Torney und in Engers lag Einig weit in Front. Die Innenstadt mit 29,0 Prozent ist dagegen der Bereich, in dem er noch am meisten Luft nach oben hat. Ulf Steffenfauseweh