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Neuwied

Bei Kultursommer-Start: Tänzer, Künstler und Musiker bringen Leben in die Deichstadt

Von Christina Nover
Während des Kultursommer-Eröffnungswochenendes erwartet die Besucher in Neuwied eine Vielzahl von Attraktionen. Dazu gehören Musik- und Tanzauftritte, aber auch Akrobatik, Kunst und viele Mitmachaktionen. 
Während des Kultursommer-Eröffnungswochenendes erwartet die Besucher in Neuwied eine Vielzahl von Attraktionen. Dazu gehören Musik- und Tanzauftritte, aber auch Akrobatik, Kunst und viele Mitmachaktionen.  Foto: Veranstalter

In rund einem Monat fällt in Neuwied der Startschuss für den rheinland-pfälzischen Kultursommer. Gestern haben die Veranstalter das Programm für das dreitägige Spektakel vorgestellt. Die Besucher erwartet ein bunter Mix aus Straßentheater, musikalischen Darbietungen und Mitmachaktionen – alles unter dem Raiffeisen-Motto „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ Einer der Höhepunkte ist der Bau eines bis zu 25 Meter hohen Gebäudes aus Karton und Klebeband.

Lesezeit: 2 Minuten
Statt auf große Namen setzen die Organisatoren auf Künstler mit dem besonderen Etwas. „Es wird anders. Anders als das, was in vielen anderen Städten geboten wird“, betonte die Leiterin des Stadtmarketings, Petra Neuendorf, bei der Programmpräsentation. Dass Neuwied in der Lage ist, Menschen für Kultur zu begeistern, konnte die Deichstadt ...
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Das Programm: Das bietet der Kultursommer [mit Karte]

Bei der Eröffnung des Kultursommers, die vom 27. bis 29. April in Neuwied stattfindet, steht die Gemeinschaft im Mittelpunkt. „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“– dieser Raiffeisen zugeschriebene Satz soll ein Wochenende lang mit den Mitteln von Kunst und Kultur, mit Tanz, Theater, Artistik, Musik, Literatur und vielen Mitmachaktionen in der Innenstadt von Neuwied sichtbar und vor allem erlebbar gemacht werden. Die Programminhalte:

FierS à cheval.

Kultursommer

Die Ameisen des Theater Pikante.

Kultursommer

Beating the drum.

Kultursommer

Companie Didier Theron.

Kultursommer

Volxtanz.

Kultursommer

Joan Catala als „Pelat“.

Kultursommer

Mademoiselle Orchestra.

Kultursommer

Die Whiskeydenker.

Kultursommer

Rund 40 Freiwillige haben sich schon bei der Stadt Neuwied gemeldet, um dem französischen Künstler Olivier Grossetête beim Bau eines Gebäudes aus Karton zu helfen. Damit das Projekt gelingt, braucht es aber noch weitere Mitstreiter. Wer mitmachen will, der sollte etwas Zeit mitbringen. Denn nicht nur für die Errichtung des Gebäudes am 28. April, sondern bereits für die Vorbereitungen werden helfende Hände gebraucht. Insgesamt gibt es in der Woche vom 23. bis 29. April neun Workshops sowie den Auf- und Abbau. Eine Anmeldung ist unter anderem möglich unter formular.io/ f/kartonhaus2018 oder per E-Mail an kultursommer@neuwied.de.

Kultursommer

Theater:

  • Unter dem Motto „Die vergängliche Stadt“ baut der Künstler Olivier Grossetête zusammen mit freiwilligen Helfern ein Gebäude aus Karton nach. Fünf Tage lang werden die Bauteile in Workshops vorbereitet und dann vor Ort zusammengesetzt – ohne die Hilfe eines Krans oder anderer Hilfsmittel.
  • Getarnt als normales Blasorchester mischen sich Les Grooms in die Menge. Die Bandmitglieder zeigen uns mit viel Witz und Charme, dass in jeder Seele ein großer Star schlummern kann.
  • Joan Catala braucht nicht viel mehr als ein Rundholz, um die Menschen zu begeistern. Tanz, Performance, Anspielungen auf katalanische Rituale, meisterhafte Körperbeherrschung und großartige Artistik, doch vor allem die ansteckende Spielfreude des Performers machen aus „Pelat“ ein kollektives Schauspiel.
  • Die Compagnie Didier Theron kommt mit ihren „Aufgeblasenen“ nach Neuwied. In ihren voluminösen Fatsuits widersprechen sie jedem Ballett-Klischee, doch die quietschrosakugelrunde Unbeholfenheit täuscht: in den Anzügen verbergen sich wahre Tänzer. Neben einer Choreografie haben sie auch eine mobile Performance im Gepäck.
  • Akrobatik trifft auf Tanz, wenn die beiden britischen KünstlerGruppen Motionhouse und NoFit State Circus auftreten. Sie bespielen große, betongraue Blöcke und bilden mit ihnen immer neue Konstellationen.
  • In vollem Vertrauen – so lautet der Titel einer Tanz-Performance der Compagnie DK-Bel, bei der behinderte und nicht behinderte Menschen versuchen, die Bedeutung des Wortes Vertrauens künstlerisch zu erforschen.
  • Das Theater Pikante war schon öfters auf Neuwieder Straßen unterwegs. Diesmal gehen sie als Waldameisen verkleidet auf Streifzug durch die Stadt.
  • Die französische Gruppe Compagnie des Quidams will mit ihrer poetischen Parade FierS à Cheval ihre Zuschauer verzaubern. Wer den in weißes Tuch gehüllten Wesen folgt, kann ihre Verwandlung in edle Rösser miterleben.

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Die Karte zeigt Veranstaltungsorte in der Stadt und wann was stattfindet.

Musik:

  • Auf Stöckelschuhen und Plateausohlen erobern die Damen vom Mademoiselle Orchestra die Männerdomäne der Blasmusik und die Herzen der Zuschauer.
  • Bei der Trommelinstallation von N.U. Unruh werden rund 100 Trommeln vor der Bühne auf der Schlossstraße bereitgestellt, um vom Publikum mit Sticks bespielt zu werden.
  • Die Creole-Festival erprobte Band Bazaar! präsentiert in Neuwied ihre Groove-orientierte Fusion aus afrikanischer und westlicher Musikkultur.
  • Die Berliner Sängerin und ihre gleichnamige Band Dota sind stilistisch schwer zu fassen: Manchmal akustisch mit vielen Folk-Einschlägen, manchmal mit unerwartet elektronischem Sound – die Lust am Erkunden und Experimentieren ist unüberhörbar. Inhaltlich nimmt sich Dota die Freiheit, bei Bedarf Klartext zu singen.
  • Studierende der Jazzabteilung der JGU Mainz präsentieren mit dem Snarky Puppy Project jungen, frischen Jazz. Einige Jazzklassiker in kleiner Formation sind jedoch auch auf der Setlist.
  • Grammophonesk scheppernder Swing, musikalisch 1a kunstvoll von den Whiskydenkern geschrammelt, geknarzt, getrötet und gegrowlt. Das ist wieder Jazzmusik, zu der die Arbeiterklasse mit der Kulturelite eine flotte Sohle auf‘s Parkett legen kann.
  • Rhythmen und Samples aus aller Welt treffen bei Volxtanz auf eine von Balkanbrass, Jazz, Afrobeat geprägte Hornsection. Dabei schaffen die 2014er Bundessieger des „Creole“-Wettbewerbs für Globale Musik mit großer Spielfreude den Spagat zwischen Partyband und Klangexperiment.

Die Gala

Mit Musik, Wort- und Filmbeiträgen ist der Gala-Abend am Samstagabend eine Verbeugung vor dem Jubilar Raiffeisen. Mit dabei sind drei Vertreter der „Akademie für Musik und Poesie“ Sago: Musikkabarettist Matthias Reuter, der Wortartist und Pianist Martin Betz und Dota Kehr, die mit ihrer Band kommt. Ein Ensemble der Villa Musica spielt Musik zum Kultursommer-Motto „Industrie-Kultur“. Ein Highlight des kammermusikalischen Jazz ist das preisgekrönte Quartett Die Verwandlung (spielen im Anschluss an die Gala ebenso wie Dota zusätzlich ein ganzes Konzert). Zudem werden in der Gala Filmausschnitte über Raiffeisen und Industrie-Kultur in Rheinland-Pfalz gezeigt.

Kunst, Literatur und Co.:

  • Bei Kunst im Karree zeigen rund 80 Künstler in Höfen ihre Werke in den Sparten Malerei, Fotografie, Holz-, Metall- und Steindesign, Leder-, Web- und Filzgestaltung, und auch Exponate in Porzellan, Keramik und Papier sind dabei.
  • Sechs junge Poetry-Talente treten bei der „Raiffeprüfung“ in einem Bus poetisch-sportlich gegeneinander an.
  • Im Rahmen der Westerwälder Literaturtage liest Prof. Dr. Dr. Michael Klein aus seinem Buch „Bankier der Barmherzigkeit“ vor und bringt den Zuhörern das Leben Raiffeisens näher.
  • In einer großen Malaktion sind große und kleine Künstler dazu aufgefordert, sich in einem fünf mal zwei Meter großen Gemeinschaftswerk zu verewigen.
  • Die Bäcker-Innung Rhein-Westerwald lädt dazu ein, gemeinsam Brote zu backen.
  • Neuwieder Floristen und Gärtnereien bringen die Schlossstraße auf 60 Metern zum Blühen.
  • Beim XXL-Raiffeisenspiel müssen die Spieler zusammenarbeiten um zu gewinnen.
  • Neben dem Auftaktgottesdienst finden noch zwei weitere Veranstaltungen in der Kirche statt. Unter dem Titel „Ich singe mit, wenn alles singt“ gestalten die vier Chöre der Marktkirche gemeinsam den Sonntagsgottesdienst. Zum Ausklang der Kultursommer-Eröffnung improvisiert Chris Jarrett an der romantischen Klais-Orgel der St. Matthiaskirche. New Journeys ist der Titel des Programms, das Jazz, Klassik, Avantgarde und Weltmusik verschmelzen lässt.

Weitere Infos zum Kultursommer

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