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Reichenbach

Themenwanderweg erinnert an 14 verlassene Dörfer auf dem heutigen Truppenübungsplatz

Ein Ort für Romantiker: Von der alten Kreisstraße nach Kronweiler
schweift der Blick hinunter ins Nahetal in die scheinbar unberührte
Natur. Auf den Höhen sind einzelne Häuser zu erkennen, die zu Kronweiler
gehören.
Ein Ort für Romantiker: Von der alten Kreisstraße nach Kronweiler schweift der Blick hinunter ins Nahetal in die scheinbar unberührte Natur. Auf den Höhen sind einzelne Häuser zu erkennen, die zu Kronweiler gehören. Foto: Gerhard Müller

14 Kilometer, 14 verlorene Ortschaften: Am Samstag, 22.Oktober, wird ab 10 Uhr mit einer geführten Wanderung der Themenwanderweg rund um Reichenbach eingeweiht. Den 14 verschwundenen Dörfern, die dem Truppenübungsplatz weichen mussten und für mehr als 4000 Menschen Heimat bedeuteten, hat Fritz Kunz auf diesem Wanderweg eine bleibende Erinnerung gesetzt. Seit März war Kunz damit beschäftigt, diese Idee in die Tat umzusetzen. Im Schnitt war er täglich zehn Stunden unterwegs, im Sommer oft länger.Start und auch Ziel befinden sich am Ortsausgang an der L 172 nach Nohen. Vor dem Kriegerdenkmal muss der Wanderer links abbiegen und findet vor dem Transformatorenhäuschen einen Parkplatz. Gleich neben dem Parkplatz entdeckt man eine Infotafel, die von Sandsteinblöcken eingerahmt ist. Die Blöcke wurden im Kraunenberg in der ehemaligen Gemarkung Ausweiler gefunden. Ausweiler war sicher schon zur Römerzeit besiedelt. Gut möglich, dass diese Sandsteine Teile alter Altäre sind. Einige Häuser Reichenbachs wurden nach 1945 mit Mauersteine aus Ausweiler gebaut.Nach 400 Metern erreicht man eine Bank, die von einem alten Torpfosten flankiert wird. Der Sandsteinpflock stammt von der Friedhofsmauer und das Eingangstor aus Ronnenberg. Nun befindet sich der Wanderer auf der Römerstraße. Nach circa 500 Metern gelangt man an eine Weggabelung, an der sich die alten Fernrouten Metz-Mainz und Landstuhl-Trier kreuzten. Beim Bau der Wasserleitung für die Amerikaner, die entlang des Weges verläuft, wurden zahlreiche Funde aus der Römerzeit gemacht, die im Landesmuseum in Trier zu sehen sind. Hier steht eine von vier überdachten Schutzhütten. Eine große Sandsteinsäule erinnert an Breungenborn. Münzfunde aus der Römerzeit und keltische Hügelgräber zeugen von einer uralten Vergangenheit.Den roten Dreiecken folgend, die die Wanderroute markieren, gelangt man an eine weitere geschichtsträchtige Wegführung. Weil drei Beile aus der Bronzezeit in Nohen gefunden wurden, bezeichnete Prof. Baldes diese Nord-Südverbindung als Bronzestraße. Auch soll der Herzog von Weimar im Dreißigjährigen Krieg mit 18 000 Soldaten auf der Flucht vor den Kaiserlichen auf dieser Straße zur steinernen Nahebrücke in Nohen marschiert sein. Eine Sitzgelegenheit, die einmal als Fenstergewende in Frohnhausen diente, ist die nächste Station.

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Reichenbach - 14 Kilometer, 14 verlorene Ortschaften: Am Samstag, 22.Oktober, wird ab 10 Uhr mit einer geführten Wanderung der Themenwanderweg rund um Reichenbach eingeweiht. Den 14 verschwundenen Dörfern, die dem Truppenübungsplatz weichen mussten und für mehr als 4000 Menschen Heimat bedeuteten, hat Fritz Kunz auf diesem Wanderweg eine bleibende Erinnerung ...