Bei der Rettungsaktion spielten sich dramatische Szenen ab
Als am 24. April gegen 18.40 Uhr das Feuer in ihrem Haus ausbrach, dessen Ursache laut der späteren Ermittlungen ein technischer Defekt an einem Elektrogerät im Erdgeschoss des Hauses war, befanden sich nur Wolfgang Schulz und seine Tochter Sandra Kraitl darin. Die Familie Schulz wohnt im Erdgeschoss, die Familie Kraitl einen Stock höher.
Wie Sandra Kraitl schildert, hatte ihr Vater, der ein Atemgerät trägt und schlecht gehen kann, nach oben gerufen, weil er den Brand bemerkt hatte. Sie kam runter, sah aber schnell, dass sie selbst nichts ausrichten konnte. Also lief sie schnell nach oben, um die Feuerwehr zu alarmieren und ihren Hund Lady in Sicherheit zu bringen. „Dann ging aber alles rasend schnell. Als ich wieder nach unten wollte, war der Weg durchs Treppenaus schon versperrt und alles voll mit schwarzem Qualm. Ich habe dann nichts mehr gesehen und die Orientierung verloren“, sagt Kraitl. Es gelang ihr aber, mit ihrem Hund auf den Balkon zu flüchten. In der Zwischenzeit waren die Nachbarn zur Brandstelle gelangt. Zum Glück konnte Wolfgang Schulz im Erdgeschoss das Wohnzimmerfenster öffnen, sodass sich Ralf Ackermann mithilfe einer Spitzbubenleiter hochhieven konnte, ins Haus gelangte und Wolfgang Schulz ins Freie geleiten konnte. Inzwischen hatten die Nachbarn auch eine richtige Leiter organisiert, die einer von ihnen hochkletterte, um auch Sandra Kraitl und ihren Hund heil nach unten zu bringen. Nur kurz nach dieser Tat sei ein großer, heißer Rauchschwall nach außen in Richtung Balkon geschossen. „Lady und ich hätte wohl wirklich keine Minute länger dort oben stehen dürfen“, sagt Sandra Kraitl. So mussten sie und ihr Vater zwar mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden und dort zwei beziehungsweise drei Tage bleiben. Inzwischen seien aber sowohl sie als auch ihr Vater wieder wohlauf, sagt die junge Frau. ax