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Hunsrück

Richtstättenarchäologie: Forscher graben an Galgenhügeln und Henkersplätzen

Von Erik Zimmermann
Der Ort Beerfelden im Odenwald besitzt den am besten erhaltenen Galgen in Deutschland. Er wurde 1597 anstelle eines einfachen Holzgalgens errichtet. Es handelt sich um einen dreischläfrigen Galgen, weil er aus drei Pfosten besteht. In Mastershausen stand ein zweischläfriger Galgen aus Eichenholz. Im Jahr 1921 stießen Arbeiter auf seine Fundamente und Leichen von Hingerichteten. Foto: Erik Zimmermann
Der Ort Beerfelden im Odenwald besitzt den am besten erhaltenen Galgen in Deutschland. Er wurde 1597 anstelle eines einfachen Holzgalgens errichtet. Es handelt sich um einen dreischläfrigen Galgen, weil er aus drei Pfosten besteht. In Mastershausen stand ein zweischläfriger Galgen aus Eichenholz. Im Jahr 1921 stießen Arbeiter auf seine Fundamente und Leichen von Hingerichteten. Foto: Erik Zimmermann

An vielen Orten liegen steinalte Leichen, unentdeckt und übel zugerichtet: Im Erdboden verbergen sich Galgenhügel und Henkersplätze aus dem Mittelalter. Früher nur durch Zufall entdeckt, untersuchen heute Forscher mit modernen Mitteln das Schicksal der Hingerichteten.

Lesezeit: 4 Minuten
Richtstättenarchäologie heißt das Fachgebiet, das mit anthropologischen und rechtsmedizinischen Mitteln arbeitet. In Mastershausen auf dem Hunsrück soll 1921 ein Sportplatz entstehen. Die Arbeiter haben kaum zu graben begonnen, da stoßen sie auf etwas Hartes. Sie stutzen. Sie graben weiter – und staunen: Menschliche Knochen liegen direkt unter der Grasnarbe des Geländes. ...