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Idar-Oberstein

Neuer Militärpfarrer hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Soldaten

Von Karl-Heinz Dahmer
Der neue evangelische Militärpfarrer Dirk Brandt (Mitte) wurde von Militärbischof Sigurd Rink eingeführt. Petra Reitz ist als leitende Militärdekanin für die Militärseelsorge in Mitteldeutschland zuständig. Foto: Reiner Drumm
Der neue evangelische Militärpfarrer Dirk Brandt (Mitte) wurde von Militärbischof Sigurd Rink eingeführt. Petra Reitz ist als leitende Militärdekanin für die Militärseelsorge in Mitteldeutschland zuständig. Foto: Reiner Drumm

Den Grußworten nach dem Gottesdienst in der evangelischen Johanneskirche auf dem Rilchenberg war die Erleichterung der evangelischen Militärgemeinde in der Rilchenbergkaserne anzumerken: „Wir haben lange auf Sie gewartet“, sagte Fiepko Kolman, der Leiter des Ausbildungszentrums, und Angelika Röske, Pfarrerin der Kirchengemeinde Idar, an die die evangelische Militärseelsorge angeschlossen ist, fand: „Wir sind glücklich, dass du da bist.“ Die beiden sprachen von Dirk Brandt, dem neuen evangelischen Militärpfarrer, der für die Soldaten in Idar-Oberstein, Baumholder und Hilscheid-Erbeskopf zuständig ist. Nach drei Jahren ist die Stelle des evangelischen Militärpfarrers auf dem Rilchenberg wieder besetzt. Seit Mai 2014 war sie vakant, im Februar 2017 kam Brandt, der zuvor in einer Kirchengemeinde in Niedersachsen tätig war, als Militärpfarrer an die Nahe, zunächst für eine Probezeit und seit Mai 2017 offiziell.

Lesezeit: 2 Minuten
Eingeführt wurde der 52-Jährige am Donnerstag vom evangelischen Militärbischof Sigurd Rink – in einem Gottesdienst, zu dem neben der leitenden Militärdekanin Petra Reitz aus Köln und den kirchlichen und weltlichen Vertretern aus dem Kreis Birkenfeld auch Gäste aus seiner bisherigen Gemeinden Ströhen und Wagenfeld in der Diepholzer Moorniederung gekommen waren. ...
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Auch bei Friedensmissionen im Ausland ist seelsorgerische Betreuung wichtig

Vier tote UN-Soldaten, zehn Verletzte: Als der evangelische Militärbischof Sigurd Rink Ende November in Mali war, gerieten Soldaten der UNO-Friedensmission Minusma bei einer Patrouillenfahrt in einen Angriff. Es ist nicht das erste blutige Ende einer Erkundungsfahrt im Lauf der UNO-Mission, die 2013 begonnen hatte. Rink erzählte die Geschichte am Rand der Einführung von Militärpfarrer Dirk Brandt in der evangelischen Johanneskirche auf dem Rilchenberg – auch um darauf hinzuweisen, wie wichtig die seelsorgerische Betreuung der Soldaten in Kriegseinsätzen ist.

Und der Einsatz der UNO-Truppen in Mali gilt derzeit als die gefährlichste Blauhelm-Mission weltweit. Man weiß nie, ob auf der nächsten Patrouillenfahrt wieder Islamisten oder Kriminelle, die sich in ihren „Geschäften“ – Drogen- oder Waffenhandel – gestört fühlen, hinter einer Bodenwelle auftauchen. Das lässt die Anspannung vor solchen Patrouillenfahrten stark anwachsen. Natürlich gibt es auch die familiären Probleme der Soldaten, manchmal halten Lebenspartner zu Hause in Deutschland die Trennung nicht aus, eine Ehe zerbricht. In solchen Fällen zeigt sich, wie wertvoll das psychosoziale Netzwerk zur Betreuung der Soldaten in Mali ist: Eine Psychologin, eine Ärztin und der Militärpfarrer teilen sich die Aufgabe. Im Frühjahr und Sommer 2017 war der Idar-Obersteiner Militärpfarrer Andreas Bronder im Auftrag der katholischen Militärseelsorge im Camp Castor stationiert (die NZ berichtete). Bronder wurde von einem evangelischen Militärpfarrer abgelöst, den Bischof Rink Ende November besuchte. Der Mali-Einsatz ist eigentlich eine Stabilisierungsmission, die Blauhelme dürfen nicht an Kampfhandlungen teilnehmen. Aber wenn sie die organisierte Kriminalität stören, den Drogen- und Waffenhandel gefährden, dann werden die Soldaten zur Zielscheibe, sagt Rink. Der Weg, die Region zu stabilisieren, hat begonnen: Unicef baue Schulen, Brunnen werden bis in 300 Meter Tiefe gebohrt. Rink hatte bei seinem Besuch Ende November den ersten Brunnen eingeweiht. da
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