Es ist ein Weckruf der Nationalparkfreunde zur rechten Zeit: Im noch jungen Premiumschutzgebiet sind inzwischen bereits einige vielversprechende Pflänzchen aufgegangen. Das große Manko aber ist, dass es für das Vorzeigeprojekt in Sachen Regionalentwicklung bisher kein großes Ziel gibt: Wo will man damit mittel- und langfristig hin?
Viele bringen sich mit guten Ideen ein. Aber es fehlt bisher die große Linie, der rote Faden – eben eine Vision, an der sich alle orientieren. Es fehlt aber auch eine starke ordnende Hand, die genau das gewährleistet. Das Nationalparkamt allein kann das nicht leisten. Da sind die führenden Kommunalpolitiker gefordert, die sich bisher noch zu viel im Klein-Klein verlieren und immer noch zu sehr den eigenen Kirchturm im Blick haben.
Eine gemeinsame Strategie ist auch für die anstehende Gebietsreform nötig, ja sogar überlebenswichtig, weil davon die Zukunft des Landkreises abhängt. Ein gemeinsamer Nationalpark-Landkreis wäre die beste Lösung, ist aber auch eine gewaltige politische Herausforderung, weil andere Landkreise dafür Gebiete abgeben müssten. Aber auch jede andere Option muss möglichst bald in der Region und in Mainz mit viel Fingerspitzengefühl vorbereitet werden, um nicht eiskalt erwischt zu werden.