Das Land, in dem Gold wie Karotten wächst
Bis vor 1000 Jahren galt die Gegend um das heutige Mali bei den muslimischen Händlern aus dem Maghreb, den arabischen Staaten in Nordafrika, als das Land, „in dem Gold wie Karotten wächst“. Das gelbe Metall aus den Minen am Oberlauf des Niger zusammen mit Waren- und Sklavenhandel machte die Region reich: Das Königreich Gana (nicht zu verwechseln mit dem modernen Staat Ghana) bestand aus Teilen der heutigen Staaten Mauretanien und Mali und wurde von einer wichtigen Handelsroute von West- nach Nordafrika durchzogen. In der Zeit der muslimischen Herrschaft galt Timbuktu, das Zentrum des Transsahara-Handels, bei den Europäern als mythische Stadt.
1880 wurde das spätere Mali französisches Territorium, 1890 in die Kolonie Französisch-Sudan und fünf Jahre später in Französisch-Westafrika eingegliedert. 1960 entstand die unabhängige Republik Mali. 2012 eroberten Tuareg den Norden des Landes und wurden kurz darauf von islamischen Truppen, darunter dem Al-Quaida-Ableger Aqmi, vertrieben. 2013 bat das unbesetzte Mali Frankreich um Hilfe, auch eine afrikanische Eingreiftruppe half im Kampf gegen die Islamisten. Der Deutsche Bundestag gab im Februar 2013 ein Mandat zur Unterstützung der französischen Truppen frei, deutsche Soldaten waren zunächst von Senegal aus für Lufttransport und -betankung zuständig. Mit dem Beginn der UN-Stabilisierungsmission im Sommer 2013 nehmen deutsche Soldaten andere Aufgaben wahr und sind in Mali stationiert. Auch zwei Missionen der EU sind dort im Einsatz. da