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Ellenberg/Birkenfeld

Kritik aus Birkenfeld: Führt Ortsumgehung Ellenberg zu Nachbarschaftsstreit?

Von Axel Munsteiner
Jeden Tag quälen sich Hunderte Lkws durch Ellenberg. Die Gemeinde hofft, dass der Bau einer Umgehungsstraße Entlastung bringt. Doch im Birkenfelder Stadtrat wurden nun Vorbehalte hinsichtlich der möglichen Streckenführung laut.  Foto: Reiner Drumm
Jeden Tag quälen sich Hunderte Lkws durch Ellenberg. Die Gemeinde hofft, dass der Bau einer Umgehungsstraße Entlastung bringt. Doch im Birkenfelder Stadtrat wurden nun Vorbehalte hinsichtlich der möglichen Streckenführung laut. Foto: Reiner Drumm

Der vom Steinbruch kommende Schwerlastverkehr soll nicht mehr länger auf der Kreisstraße 5 mitten durch den Ort rollen: Das ist der große Wunsch der Gemeinde Ellenberg, die auf eine neue Chance für den langersehnten Bau einer Umgehungsstraße hofft. Allerdings könnte es wegen der möglichen Streckenführung ein Problem mit den Nachbarn aus Birkenfeld geben. Jedenfalls wurden im dortigen Stadtrat schon kritische Stimmen laut.

Lesezeit: 3 Minuten
Bürgermeister Miroslaw Kowalski (CDU) hatte sich nach einer Besprechung, an der er mit Vertretern des Kreises, des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Bad Kreuznach) und der Gemeinde Ellenberg teilgenommen hatte, nach eigenen Worten „verpflichtet gefühlt, den Stadtrat rechtzeitig über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren“. Dies führte in der jüngsten Sitzung ...
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Starker Lkw-Verkehr vom Steinbruch ist großes Problem für die Dorfentwicklung

Der Ellenberger Ortschef Detlef Kamzela zeigt sich im NZ-Gespräch darüber verwundert, dass der Birkenfelder Stadtrat schon zu einem so frühen Zeitpunkt sich mit einem Verkehrsprojekt befasse, „bei dem zunächst erst einmal bei allen Varianten geprüft werden muss, ob sie überhaupt im Hinblick auf Flora und Fauna genehmigungsfähig wären“. Er betont zudem, „dass wir niemanden mehr belasten wollen, sondern nur erreichen wollen, dass wir endlich eine Umgehungsstraße bekommen“. Denn die Gemeinde steht vor einem Dilemma: 2021 läuft der Vertrag mit der Basalt-AG, den Betreibern des Steinbruchs, aus.

Grundsätzlich will die Kommune ihn auch verlängern, da davon – zusammen mit den anderen Firmen aus der Branche, die sich dort niedergelassen haben – rund 80 bis 100 Arbeitsplätze sowie beträchtliche Gewerbesteuereinnahmen abhängen. Allerdings hat die Gemeinde klare Rückmeldungen aus der Bürgerschaft bekommen, dass die Ellenberger nicht noch länger den starken Lkw-Verkehr im Dorf ertragen wollen. „Ohne Umgehungsstraße ist für uns in Zukunft keine Weiterentwicklung unseres Ortsmittelpunkts möglich“, sagt Kamzela. Dort wurde 2015 zum Beispiel ein Spielplatz neu gestaltet, an dem aber täglich Hunderte Laster vorbeirollen. Auf diesen Punkt verweist auch Herbert Leyser von der VG-Verwaltung. Er betont: „Wenn die Umgehungsstraße nicht kommt, geht der Ort kaputt. Da wäre es schon anmaßend, wenn die Birkenfelder tatsächlich dagegen Stimmung machen würden. Im Übrigen hat die Stadt bei dem Projekt auch keinen Pfeil im Köcher, weil die Kreisstraße ausschließlich auf Ellenberger Gemarkung gebaut werden soll.“ Dass wie von Birkenfelder Seite gefordert eine Nordvariante gewählt wird, hält Kamzela wie der LBM für nicht sinnvoll. „Die Laster müssten sich dann erst einmal vom Steinbruch aus eine 8-Prozent-Steigung zur B 269 hochquälen. Dass das mit mehr Abgasen und Lärm verbunden wäre, liegt auf der Hand“, betont er. Den Äußerungen im Stadtrat hinsichtlich einer möglichen Eingemeindung erwidert Kamzela ganz lapidar: „Wir Ellenberger wollen unsere Eigenständigkeit bewahren.“ ax
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