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Birkenfeld

Fußballfilm im Movietown Neubrücke: Ex-Birkenfelder drehte in Berlin Doku über leidende Exilfans

Von Axel Munsteiner
Für seinen Dokumentarfilm „Ferne Liebe“ hat Regisseur Martin Zeising Fußballfans aus Berlin, deren Herz aber für auswärtige Klubs schlägt, ein halbes Jahr lang mit der Kamera begleitet. Auch diverse Stadien waren Drehorte für den 47-Jährigen, der in Birkenfeld aufgewachsen ist. Foto:  Privat
Für seinen Dokumentarfilm „Ferne Liebe“ hat Regisseur Martin Zeising Fußballfans aus Berlin, deren Herz aber für auswärtige Klubs schlägt, ein halbes Jahr lang mit der Kamera begleitet. Auch diverse Stadien waren Drehorte für den 47-Jährigen, der in Birkenfeld aufgewachsen ist. Foto: Privat

Ein Regisseur aus Berlin geht mit einem Streifen über Fußballfans in der Bundeshauptstadt auf Tour und kehrt dabei auch in seine alte Heimat zurück. Martin Zeising, der in Birkenfeld aufgewachsen ist und dort Abitur machte, präsentiert am Donnerstag, 19. Oktober, ab 20.15 Uhr im Movietown in Neubrücke seinen Film „Ferne Liebe“.

Lesezeit: 3 Minuten
„Für diese Doku habe ich hier in Berlin in der Saison 2015/16 ein halbes Jahr sogenannte Exilfans mit der Kamera begleitet. Fußballfans also, die ihr Herz nicht an die Hertha oder Union verloren haben, sondern mitfiebern, wenn Borussia Dortmund, Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, der VfL Bochum, der 1. FC Nürnberg oder ...
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Drei Fragen an Regisseur Martin Zeising

Was ist Ihre Lieblingsszene im Film?

Ich war zufällig mit der Kamera vor der Kneipe der „Spreeborussen“, als zwei Fans nach der Derbyniederlage der Gladbacher, die katastrophal in die Saison gestartet waren, gegen Köln herausstürmten. Einer der Anhänger sagte in diesem Moment, dass er Angst hat, dass der damalige Trainer Lucien Favre hinschmeißen würde, was für ihn noch schlimmer als die Niederlage wäre. Der andere versuchte hingegen, ihn zu beruhigen. Zwei Tage nach dem Spiel hat Favre dann tatsächlich seinen Rücktritt erklärt, und so wurde der Dialog der leidenden Fans sozusagen zum Zeitdokument.

Was halten die Exilfans eigentlich von den Klubs in ihrer neuen Heimat Berlin?

Also die Hertha ist für Zugereiste nun wirklich nicht sexy. Union hat da zumindest bei den Traditionalisten einen besseren Ruf. Bei vielen Exilfans ist es aber so, dass sie sich unterklassige Berliner Klubs aussuchen, um sie zu unterstützen und sich deren Spiele anzuschauen. Beliebt sind zum Beispiel Tennis-Borussia oder der 1. FC Wilmersdorf.

Gibt es eigentlich auch Vereine, die in Berlin keine Fanklubs haben?

Ja, auch wenn das nicht viele sind. Fanklubs von Plastikvereinen wie RB Leipzig und Bayer Leverkusen sind bisher noch Fehlanzeige. Mainz 05 hat zwar auch keinen festen Fanklub, aber es gibt die kleine Gruppe „Bruchweg-Sehnsucht“, die sich regelmäßig trifft. Überraschenderweise gibt es hier in Berlin sogar einen Fanklub der TSG Hoffenheim. Das sind übrigens ganz nette Leute, die eben nur einen ziemlich komischen Fußballgeschmack haben.

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