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Idar-Oberstein

AfD-Spitzenwerte in der Stadt

Von Vera Müller

Von einem ganz großen politischen Beben in der Stadt Idar-Oberstein kann man nicht reden. CDU und SPD liegen in fast allen Stadtteilen über dem Bundesschnitt, müssen aber im Vergleich zur Wahl 2013 deutliche Verluste hinnehmen. Die Grünen stagnieren auf niedrigem Niveau, sind weit entfernt vom Erfolg auf Bundesebene. Aber ein kleines Beben ist es dennoch. Dafür sorgt die AfD – sowohl was die Erststimmen (12,3 Prozent) als auch die Zweitstimmen (13,5) betrifft, schnitt die Partei in der Stadt deutlich besser als auf Landkreisebene (11/12) ab.

Lesezeit: 2 Minuten
Spitzenwerte erreichte die AfD in Weierbach (17,1 Prozent der Zweitstimmen), Oberstein (16,6), Idar (15,7) und Nahbollenbach (15,6). Mit 9,4 Prozent der Zweitstimmen blieb sie lediglich im kleinen Stadtteil Hammerstein im einstelligen Bereich. Der Stimmenanteil der AfD-Direktkandidatin Nicole Höchst lag überall unter dem Ergebnis ihrer Partei auf Bundesebene außer in Kirchenbollenbach ...
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Ergebnis passt zur Grundstimmung in Idar-Oberstein

Erschreckend. Entsetzlich. Erschütternd. So beschreiben viele Idar-Obersteiner ihre Gefühlslage angesichts des guten Abschneidens der AfD in der Stadt. Nachvollziehbar, aber nicht konstruktiv.

Wo liegen die Ursachen für dieses Topergebnis? Jene 17,1 Prozent, die in Weierbach AfD gewählt haben, sind mit Sicherheit nicht alle homophob, rassistisch, menschenverachtend, nationalsozialistisch. Menschen suchen sich lediglich ein Ventil, um Unzufriedenheit, Resignation, Perspektivlosigkeit auszudrücken – ohne differenziert zu denken und Eigenverantwortung zu übernehmen.

Im Grunde ist das ganz einfach: Das AfD-Ergebnis passt zur Grundstimmung in der Stadt: Alles ist mies, wir haben hier nix, die Stadt ist tot. Und dazu kommen die Polizeieinsätze am Bahnhof: Das verunsichert, schürt Ängste. Und die vielen Flüchtlinge, die man sieht. Die nehmen uns was weg.

Das sind die Gedanken hinter der Stimmabgabe. Wobei die Stadt fraglos ihre schönste, liebenswerteste Seite zeigte, als die Flüchtlinge vor zwei Jahren kamen. Wir dürfen nicht fragen, warum jemand AfD gewählt hat. Wir müssen vor allem in den sozialen Brennpunkten fragen, wie es den Menschen dort geht und wie es ihnen besser gehen könnte.

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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