Die Arbeit im Kindergarten im Wandel der Zeit
Im Erntekindergarten begann ein Morgen mit dem Abholen der Kinder von zu Hause. Jedes Kind hielt sich an einem langen Seil fest, mit dem dann singend durch die Straße zum Kindergarten gewandert wurde. Für die Arbeit im Kindergarten gab es keine gesetzlichen Vorgaben.
Die Hauptaufgabe des Kindergartens bestand darin, die Kinder gut „aufzubewahren“. Dies änderte sich im Laufe der Jahrzehnte. Aus einer reinen Betreuung wurde mit dem Kindergartengesetz von 1973 die Voraussetzung für eine hochwertige pädagogische Arbeit geschaffen. In den folgenden Jahren arbeitete der Kindergarten mit festen Gruppenräumen. Das heißt: 20 bis 25 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren stand jeweils ein Gruppenraum mit verschiedenen Spielmaterialien zur Verfügung. Ende der 90er-Jahre wurden die festen Gruppenräume aufgrund pädagogischer Überlegungen durch sogenannte Funktionsräume ersetzt. Bei diesem offenen Prinzip stehen den Kindern ein Bauzimmer, ein Rollenspielzimmer, eine Künstlerwerkstatt, ein Turnraum und ein Schulkinderzimmer zur Verfügung. Während der Freispielphase können die Kinder ihren Spielpartner, Spielraum und das Spielmaterial selbst wählen. 2013 wurde das Betreuungsangebot für Kinder ab einem Jahr erweitert. Diesen steht ein separater Zwergenbereich zur Verfügung, in dem die Kleinsten ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden. Im Laufe der vergangenen 80 Jahre hat die evangelische Kindertagesstätte Baumholder viele Kinder groß werden sehen. Sie war und ist ein Ort, an dem Kinder sich wohlfühlen können.