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Idar-Oberstein

Fußgängerbrücke zum Modepark: Idar-Obersteiner Verwaltung sieht gute Gründe für den Abriss

Von Vera Müller
Die Strecke vom Startpunkt auf dem Gehweg Mainzer Straße bis zum Zielpunkt auf dem Platz „Auf der Idar“ beträgt 177 Meter. Hierzu gibt es zwei Alternativen, von denen eine barrierefrei und behindertengerecht ist.  Foto: Stadtverwaltung
Die Strecke vom Startpunkt auf dem Gehweg Mainzer Straße bis zum Zielpunkt auf dem Platz „Auf der Idar“ beträgt 177 Meter. Hierzu gibt es zwei Alternativen, von denen eine barrierefrei und behindertengerecht ist. Foto: Stadtverwaltung

Abreißen oder erhalten? Die Fußgängerbrücke zum künftigen Modepark Röther entwickelt sich zunehmend zum Topthema in der Stadt, das kontrovers diskutiert wird. Unterschriften für den Erhalt wurden gesammelt, die Mitglieder des Bauausschusses und des Stadtrates sind sich ebenfalls nicht einig. Die NZ erläutert die wichtigsten Fakten.

Lesezeit: 4 Minuten
Die Linke, die Grünen und die LUB wollen die Wegeverbindung in die Obersteiner Innenstadt erhalten. Andere appellieren an die Vernunft: Eine Sanierung ist nicht zu bezahlen – und vor allem überflüssig, argumentiert die Verwaltung. OB Frank Frühauf und Bürgermeister Friedrich Marx wünschen sich mehr Sachlichkeit in der Debatte. Die Historie: Die ...
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Kommentar: Fakten lassen sich nicht einfach ignorieren

Ist das Wahlkampfgetöse oder doch eher mit der schleichend um sich greifenden populistischen Gelbwesten-Mentalität nach französischem Vorbild in Verbindung zu bringen? Die Frage „Brückenerhalt ja oder nein“ entwickelt sich ungeachtet der Faktenlage zum Streitthema.

Ohne Frage: Es gibt sehr bedauerliche Einzelfälle, die von einem Abriss betroffen wären. Darunter vor allem alte Menschen, um die sich die Stadt mehr als bisher kümmern muss und die man nicht einfach so im Regen stehen lassen kann. Jenen einen Weg zu erschweren, tut in der Seele weh. Aber: Als die Brücke ab September 2018 vier Monate gesperrt war, krähte danach kein Hahn. Es hat schlicht niemanden interessiert. Als der Weg in der neuen Nahepassage in Richtung Wasenstraße beim Umbau gesperrt war, sah das ganz anders aus. Die Verbindung war schlicht und ergreifend wichtig und nur durch weite Umwege zu kompensieren.

Hier sieht es ganz anders aus: Es gibt Alternativen, die machbar sind und dafür sorgen, dass Bürger nicht von der Innenstadt abgeschnitten werden. Und: Die Brücke ist weder stadtbildprägend noch besonders schön. Ihre Sanierung würde die Stadt Geld kosten, das sie nicht hat und auch nicht von irgendwo herbeizaubern kann. Interessant sind manche Aussagen von Brückenabriss-Gegnern: Eigentlich gehe es ihnen gar nicht um die Brücke, sondern ums Prinzip. Verwaltungen könnten nicht einfach so über die Köpfe von Bürgern hinwegentscheiden. Stimmt! Sachverhalte zu hinterfragen, kritisch zu betrachten – das ist die wichtigste Aufgabe von Rats- und Ausschussmitgliedern.

Aber dass dabei Verwaltungsmitarbeiter wie die stets durch Engagement und Kompetenz glänzende Bauamtschefin Christine von der Burg plötzlich in die Schusslinie geraten und sich mit selbst ernannten Experten auseinandersetzen müssen, ist inakzeptabel. Und dabei womöglich auch noch einen Mega-Investor wie Röther zu verärgern, ist leichtsinnig.

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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