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Ehlenbach

Abgesperrt und weggegangen – Ehlenbach

Von Peter Bleyer
Gruppenbild im Grünen: Dieses Foto zeigt die heutige Obersteinerin Else Ruth (2. Reihe von unten, 2. Mädchen von links) zusammen mit ihren Mitschülern in Ehlenbach.  Foto: privat
Gruppenbild im Grünen: Dieses Foto zeigt die heutige Obersteinerin Else Ruth (2. Reihe von unten, 2. Mädchen von links) zusammen mit ihren Mitschülern in Ehlenbach. Foto: privat

Manchmal hat sie im Bach Kaulquappen gesammelt, erzählt sie. Gern hat sie auch auf der Wiese Blumen gepflückt und sie anschließend gegen Bonbons oder ein Brot mit Pflaumenmus eingetauscht. An einem anderen Tag hat sie sich aus Brettern einen Kaufladen gebastelt. Else Ruths Augen leuchten, wenn sie von diesen schönen Stunden ihrer Kindheit berichtet. „Ich war glücklich“, sagt die 91-Jährige, die heute in Oberstein wohnt. Früher lebte sie in einem Dorf, das plötzlich nicht mehr sein durfte. Sein Name war Ehlenbach.

Lesezeit: 4 Minuten
Den Teil der Geschichte, in dem es um das Ende ihrer Heimat geht, erzählt sie mit brüchiger Stimme. Noch heute, fast 80 Jahre später, kommen ihr die Tränen bei dieser Erinnerung. „Die Leute haben sich versammelt und gesagt: Wir gehen nicht weg. Aber es war nichts zu machen“, sagt sie ...
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Fakten zu Ehlenbach

Ehlenbach wird im Jahr 1325 erstmals erwähnt und gehörte damals zur Burg Sien. Der Name des Dorfes leitet sich wohl von „Erle am Bach“ her. Kirchlich gehörte Ehlenbach zunächst zu Wieselbach, ohnehin waren die beiden Gemeinden eng miteinander verbunden.

Ab dem Jahr 1701 fiel das Dorf unter die Verwaltung der Schultheißerei Kirchenbollenbach (heute Stadtteil von Idar-Oberstein). Eine eigene Schule erhielt der Ort zwischen 1895 und 1900, vorher wurden die Kinder in Wieselbach unterrichtet. 1928, also gut zehn Jahre vor der Räumung des Ortes durch die Nazis, zählte man 158 Einwohner, zehn Pferde, 190 Rinder, 68 Schweine, neun Ziegen, 307 Hühner und ein Bienenvolk. Die Gemarkung mit einer Größe von 278 Hektar ging 1939 im Truppenübungsplatz auf.

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