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Cochem

Interview mit Umi Garrett: Klassik? Kann man nicht zu tanzen

Von David Ditzer
US-Pianistin Umi Garrett an einem Flügel im Cochemer Kapuzinerkloster. Kindheit und Karriere, für Garrett fiel beides zeitlich zusammen. Fotos: Kevin Rühle
US-Pianistin Umi Garrett an einem Flügel im Cochemer Kapuzinerkloster. Kindheit und Karriere, für Garrett fiel beides zeitlich zusammen. Fotos: Kevin Rühle Foto: Kevin Rühle

Schon zum sechsten Mal nimmt die US-Amerikanerin Umi Garrett am Meisterkurs des Internationalen Klaviersommers in Cochem teil. Mit gerade einmal acht Jahren machte ein Auftritt in der NBC-Fernsehsendung „The Ellen DeGeneres Show“ sie schlagartig bekannt. Im gleichen Alter feierte sie Orchesterdebüt in Kalifornien. Am heutigen Mittwoch wird Garrett 18 Jahre alt, am Sonntag schließt sie den Klaviersommer mit einem Klavierabend ab. Mit der RZ sprach sie vorab unter anderem darüber, ob sie sich selbst je als „Wunderkind“ gesehen hat.

Lesezeit: 7 Minuten
Sie haben mit dem Klavierspielen begonnen, da waren Sie vier Jahre alt. Lag es in Ihrer Familie? Nein, Klavierspielen war etwas, das ich tun wollte. Viele Kinder in den USA lernen, Piano zu spielen, vor allem in der Vorschule, die ich besucht habe. Meine Freunde haben Pianokurse genommen, und ich wollte ...
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Wie die Meisterschüler den Cochemer Kurs und ihren Lehrer sehen

Knapp zwei Wochen lang werden die Meisterschüler mit Professor John Perry geübt haben, wenn sie am Freitag um 19.30 Uhr ihr Abschlusskonzert geben. Sie haben am Kurs des Internationalen Klaviersommers teilgenommen, um ihr Spiel zu verbessern, technisch wie interpretatorisch. Die jungen Pianisten stellen Cochem und den Übungsmöglichkeiten im Kapuzinerkloster Bestnoten aus. Und sie schwärmen von ihrem Lehrmeister.

Sasha Bult-Ito (20) lernt das Klavierspiel an der Glenn Gould School of the Royal Conservatory of Music im kanadischen Toronto. Über Perry sagt sie: „Er ist unglaublich und weiß genau, was er sagen muss, damit du die Stücke besser zu verstehen lernst.“ Die Mosel und das Landschaftserlebnis versüßen den Lernaufenthalt. „Cochem ist einfach eine hinreißende Stadt“, so Bult-Ito. In dieses Loblied stimmt Brian McCann aus New Jersey (USA) ein. Der 19-jährige Student der Rutgers University sagt: „Durch eine Stadt wie Cochem spazieren zu gehen, hilft mir, beispielsweise Schumanns Stücke besser zu verstehen.“ Das „Price Family Fellows Program at Rutgers“ und die „One Simply Wish Foundation unterstützen McCanns ersten Deutschlandbesuch. Dankbar betont er: „John Perry hat einen ganzheitlichen Blick auf die Musik und animiert uns dazu, auch Orchesterwerke anzuhören, um ein Stück besser zu verstehen. Jeder, der mit John Perry arbeitet, profitiert davon in irgendeiner Form. Deshalb ist Perry in der Welt auch so gefragt.“ Marie-Christine Pasche aus der Schweiz, Ende 30, fügt hinzu, Perry vermittele „immer wieder neue Ideen zu den Stücken“. Die Pianistin hat in diesem Sommer in Lausanne ihr eigenes kleines Festival aufgezogen und nutzt den Meisterkurs, um ihr Konzertrepertoire zu vertiefen.

Xiaomeng Wang (20) aus Peking (China) studiert an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt bei Professor Axel Gremmelspacher. Vor zwei Jahren erlebte sie Perry bei einem Kurs in Kanada, war von ihm und seiner Pädagogik begeistert. Dieser Eindruck bestätigt sich in Cochem und Wang sagt: „Wenn ich mal müde bin vom Spielen, schaue ich einfach ein Weile aus dem Fenster in die schöne Landschaft, danach kann ich weiterüben.“ Nikki Wei (25). in Melbourne (Australien) geboren, hat ebenfalls früher schon mit Perry gearbeitet und sah in dem Meisterkurs eine „gute Chance, Deutschland zu besuchen“. Sie sagt: „Ich bewundere John Perrys Spiel. Es ist keine bloße Wiedergabe von Noten, sondern transportiert wunderschöne Botschaften.“ dad

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