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Eine Schule dicht, eine nicht: Entscheidung spaltet die Gemüter

Wut und Enttäuschung an der einen, Freude und Jubel an anderer Stelle – am Mittwochvormittag liegen zwischen diesen höchst gegensätzlichen Gefühlen nur rund 40 Autokilometer im Kreis Cochem-Zell. Nach wochenlanger Hängepartie hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier nun ihre Entscheidung bekannt gegeben: Die kleine Grundschule des Hunsrückdorfes Lieg (14 Schüler) soll zum Schuljahr 2018/2019 geschlossen werden. Die ebenfalls kleine Grundschule des Moseldorfes Pünderich (26 Schüler) bleibt bestehen, wenn auch unter verschärfter Beobachtung.

Lesezeit: 4 Minuten
Heinz Zilles ist aufgebracht. „Wir sind nicht nur stinksauer, nein, jetzt werden wir bissig“, wettert der Ortsbürgermeister des Hunsrückdorfes Lieg. Über den Schulträger der Grundschule, die Verbandsgemeinde (VG) Cochem, hat er erfahren, dass die ADD die Dorfschule schon zum nächsten Schuljahr schließen will. Ein Wochen und Monate währender Kampf von ...
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Zells VG-Bürgermeister Simon: Entscheidung ist auch ein Auftrag an die Eltern

Insgesamt vier Schulen in Rheinland-Pfalz sollen nun schließen: in Lieg, Reifferscheid, Frankenstein und Herkersdorf. Die Schulen in Bingen-Gaulsheim, Oberkail, Schöndorf und Pünderich bleiben erhalten. Selbstverständlich freut sich Karl Heinz Simon, Bürgermeister der VG Zell und selbst Pündericher, riesig über den vorläufigen Erhalt der Grundschule in seinem Heimatdorf.

Schließlich hat er nicht nur viele Gespräche in Mainz dafür geführt. Die VG hatte in der Vergangenheit auch die Nachmittagsbetreuung an der Grundschule Pünderich ausgeweitet, denn derzeit besuchen viele Kinder aus Briedel die Ganztagsgrundschule in Zell. Insofern betrachtet Simon die ADD-Entscheidung auch als Auftrag an die Eltern. Wenn sie die Grundschule Briedel-Pünderich wirklich erhalten wollten, müssten sie ihre Kinder bitte auch dort hinschicken. dad

David Ditzer zu Schulentscheidungen

Sehenden Auges Frust produziert

Gut zwei Wochen vor Ostern beenden Bildungsministerium und ADD einen Eiertanz um Erhalt oder Schließung kleiner Grundschulen. Die Lieger sind sauer über die Schrittfolge desselben. Mit Recht. Ein „in monatelanger Kleinstarbeit“ (Ortschef Zilles) erstelltes Konzept zum Erhalt der Wendelinus-Grundschule? Makulatur. Warum musste es dann her? Wie passen Dorferneuerung, fromme Reden über die Stärkung des ländlichen Raums und die Schließung kleiner Grundschulen zusammen? Kaum. Die Landesregierung darf sich nicht wundern, wenn engagierte Lieger ihr zur Ostern ein Ei ins Nest legen, das aus Frust und Verdruss besteht.

E-Mail: david.ditzer@rhein-zeitung.net

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