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Zell

Dank an das Ehrenamt: Die stillen Helfer bekommen roten Teppich ausgelegt

Von Thomas Brost
Die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs (in grünen Schals) leistet Vorbildliches. Dafür ist sie von Bürgermeister Karl Heinz Simon (links) ebenso ausgezeichnet worden wie die stillen Helfer (von links) Hüseyin Akin, Günter Thiesen und Hans Trippen.
Die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs (in grünen Schals) leistet Vorbildliches. Dafür ist sie von Bürgermeister Karl Heinz Simon (links) ebenso ausgezeichnet worden wie die stillen Helfer (von links) Hüseyin Akin, Günter Thiesen und Hans Trippen. Foto: Peter Scherer

Normalerweise sorgen sie sich um andere, laufen sich „die Hacken“ ab, damit es anderen gut geht. Diesmal durften sie sich weidlich bedienen lassen: 420 ehrenamtlich aktive Bürger aus der Verbandsgemeinde Zell. Sie wurden beim ersten Dankeschön-Tag umsorgt von emsigen Schülern der IGS Zell. Und sie bekamen neben Kaffee und Kuchen ein interessantes fünfstündiges Programm vorgesetzt – mit einer Ehrung für Ehrenamtler als Glanzlicht (siehe Zusatztext).

Lesezeit: 3 Minuten
„Das ist einfach fantastisch“, so brachte Bürgermeister Karl Heinz Simon die Resonanz in der Zeller Stadthalle auf den Punkt. Ursprünglich habe man mit 180 Besuchern gerechnet, als sich der Ansturm abgezeichnet habe, sei auch der Wechsel der Örtlichkeit erwogen worden. Auf jeden Fall spiegele dieser Nachmittag das wider, was die ...
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Thomas Brost zum Ehrenamt

„Wir brauchen noch viel mehr Ehrenamt“

Zweifellos sind die Lobeshymnen berechtigt, die sich über die Ehrenamtler in Zell ergossen haben. Eher nachdenklich stimmt, dass mehr denn je Vereine bei uns in Existenznot sind. Weil sich immer weniger Freiwillige einbringen. Gesucht werden: Sänger, Jugendtrainer, Flüchtlingsbetreuer, Chorleiter, Vorsitzende. In Zeiten, in denen um Kleinstschulen gekämpft wird, um ein Dorf lebendig zu erhalten, muss auch dieses bedacht werden: Brechen die Vereine und sozialen Initiativen weg, wird es kälter, wird es ärmer in den Gemeinden. Viele junge Leute sehen ein Engagement im Ehrenamt skeptisch. Sie müssen ermuntert werden, hier und da mal mitzuwirken. Um Geschmack am Gemeinschaftserlebnis in einem erfolgreichen Projekt zu bekommen. Dieser Impuls ist wertvoller als jedes Honorar.

E-Mail: thomas.brost@rhein-zeitung.net

Eine wertvolle Selbsthilfegruppe und drei stille Helfer, die vieles bewegen

Den Ehrenamtspreis 2017 der VG Zell erhielt die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs Zell-Traben-Trarbach. Sie existiert seit 25 Jahren. Und sie ist, so Karl Heinz Simon, „eine unverzichtbare Anlaufstelle und ein Bezugspunkt, der weitergeholfen hat“.Die Vorsitzende Marianne Budinger stellte das vielfältige Spektrum der Selbsthilfearbeit vor.

Drei „stille Helfer“ sind ebenfalls ausgezeichnet worden.

Günter Thiesen aus Bullay begann von 1959 an mit seinem Einsatz als Jugendleiter, Schriftführer und Vorsitzender im TuS Merl. Später wechselte er auf die Verbandslaufbahn, wurde Jugendstaffelleiter, ist seit Jahrzehnten Kreisjugendleiter im Fußballkreis Mosel. Außerdem hat er Feriencamps und Hallenmeisterschaften organisiert, ist Kreisbildungsbeauftragter im Fußball. Seine Vita, so Simon, „beschreibt ein Leben für den Fußballsport. Er ist einer der großen Ehrenamtler des Sports in der Verbandsgemeinde.“

Hüseyin Akin aus Bullay ist ehrenamtlich in der Türkisch-Islamischen Gemeinde tätig. Die Gemeinde, so Simon, sei „weit über die VG Zell hinaus als Musterbeispiel für Inte-gration bekannt“. Akin ist Vorstandsmitglied und Dialogbeauftragter, er engagiert sich in der Flüchtlingshilfe. Seit drei Jahren bietet er Hausaufgabenbetreuung in der Moschee für Migrationskinder und Sprachförderung für Flüchtling an. In den Ferien organisiert er Projekte für Migrationskinder.

Hans Trippen aus Bullay ist in mehreren Vereinen sehr aktiv. Seit etwa 30 Jahren ist er aktives Mitglied im Karnevalsverein „Komitee Bullayer Fastnacht“. Als Kulissenschieber war er zunächst verantwortlich, dass auf der Bühne alles funktionierte, später war er im Elferrat. Er arbeitet in der AWO der VG Zell mit und ist als Helfer stets dabei. Beim Projekt „Bullay für Dich und mich“ bringt er sich ein. Hans Trippen ist, so Simon, sei „keiner, der vorne im Rampenlicht steht, kein Vorsitzender, der das Wort ergreift“. Er sei jemand, der anpackt, der schafft, auf den man sich verlassen kann. red

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