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Cochem

City der Leerstände: Wie kommt Cochem weiter?

Von 
Thomas Brost
In der Cochemer Altstadt stehen zurzeit viele Ladenlokale einfach leer. Dem Besucher der Kreisstadt bietet sich ein tristes Bild. Doch ist die Lage im Winter 2017/2018 tatsächlich so dramatisch? Ein Ladeninhaber jedenfalls kritisiert die horrenden Mieten scharf.
In der Cochemer Altstadt stehen zurzeit viele Ladenlokale einfach leer. Dem Besucher der Kreisstadt bietet sich ein tristes Bild. Doch ist die Lage im Winter 2017/2018 tatsächlich so dramatisch? Ein Ladeninhaber jedenfalls kritisiert die horrenden Mieten scharf. Foto: Thomas Brost

Wer sich von der Winter-Tristesse erfassen lässt, der findet derzeit nur wenig Ablenkung beim Bummel durch die Straßen der Kreisstadt. Zwischen dem Ende der alten und dem Beginn der neuen Saison im März liegen drei lange Monate – und in denen leeren sich zunehmend auch die Auslagen. Leerstand – so vorübergehend dieser normalerweise in Cochem ist, so drastisch nimmt er sich zu Beginn des Jahres 2018 aus. 20 Läden stehen nach RZ-Informationen in der Kernstadt leer, besonders betroffen sind die Ladenlokale rings um Marktplatz sowie Herren- und Unterbachstraße. „Das gibt zurzeit kein schönes Bild ab“, sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Lambertz freimütig.

Lesezeit: 3 Minuten
Was ist der Grund für derart viele Ladenaufgaben? Ein Ladeninhaber aus der Marktnähe, der nicht mit Namen genannt werden will, redet Klartext: „Es sind die horrenden Ladenmieten, die einigen das Genick brechen.“ Genommen werde winters wie sommers die gleiche Monatsmiete, sie liegt in der 1-a-Lage um den Stadtkern herum bei ...
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Thomas Brost zu Cochems Leerstand

Mehr über den Einzelhandel sprechen

Ist alles schlimmer als sonst in der Einkaufsstadt Cochem? Die Zahlen sprechen dafür. Aber: Es gibt diesen Automatismus, dass sich kurz nach dem verkaufsoffenen Sonntag im März fast alle Läden wie durch Zauberhand füllen. Dennoch: 20 Lokale stehen leer, ein Indiz dafür, dass Cochem seine Anziehungskraft im Winter fürs Umland verloren hat. Was tun?

Der Ansatz des umtriebigen Arge-Vorsitzenden, die Saison in einer konzertierten Aktion zu verlängern, ist zu begrüßen. Ebenso müssen weitere Instrumente her, um das „Kraftzentrum Cochem“ (Manfred Schnur) wieder so attraktiv zu machen, dass der „Cochem-Ländler“ es nicht links liegen lässt und nach Mayen, Wittlich oder Koblenz zum Einkauf fährt. Da kann ein Marketing-Arbeitskreis zwischen der Stadt, den politischen Akteuren und der Arge sinnvoll sein, um Konzepte zu erarbeiten. Ein Citymanager, der sich intensiv um den „richtigen“ Besatz kümmern würde, wäre das Sahnehäubchen. Auf jeden Fall muss mehr über den Einzelhandel gesprochen werden, der in vielen Branchen, in puncto Bekleidung und wertige Haushaltsartikel beispielsweise, ja gut aufgestellt ist. Der Kunde aus dem nahen Umland muss spüren, dass er genauso willkommen ist wie ein Gast. Und auch bei Parkgebühren noch stärker entlastet wird. Ob der Einzelhandel eines Tages dort hinkommt, dass – wie vor Jahrzehnten – jede Familie ein- bis zweimal pro Jahr nach Cochem fährt, um dort vieles einzukaufen?

E-Mail: thomas.brost@rhein-zeitung.net

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