Ist alles schlimmer als sonst in der Einkaufsstadt Cochem? Die Zahlen sprechen dafür. Aber: Es gibt diesen Automatismus, dass sich kurz nach dem verkaufsoffenen Sonntag im März fast alle Läden wie durch Zauberhand füllen. Dennoch: 20 Lokale stehen leer, ein Indiz dafür, dass Cochem seine Anziehungskraft im Winter fürs Umland verloren hat. Was tun?
Der Ansatz des umtriebigen Arge-Vorsitzenden, die Saison in einer konzertierten Aktion zu verlängern, ist zu begrüßen. Ebenso müssen weitere Instrumente her, um das „Kraftzentrum Cochem“ (Manfred Schnur) wieder so attraktiv zu machen, dass der „Cochem-Ländler“ es nicht links liegen lässt und nach Mayen, Wittlich oder Koblenz zum Einkauf fährt. Da kann ein Marketing-Arbeitskreis zwischen der Stadt, den politischen Akteuren und der Arge sinnvoll sein, um Konzepte zu erarbeiten. Ein Citymanager, der sich intensiv um den „richtigen“ Besatz kümmern würde, wäre das Sahnehäubchen. Auf jeden Fall muss mehr über den Einzelhandel gesprochen werden, der in vielen Branchen, in puncto Bekleidung und wertige Haushaltsartikel beispielsweise, ja gut aufgestellt ist. Der Kunde aus dem nahen Umland muss spüren, dass er genauso willkommen ist wie ein Gast. Und auch bei Parkgebühren noch stärker entlastet wird. Ob der Einzelhandel eines Tages dort hinkommt, dass – wie vor Jahrzehnten – jede Familie ein- bis zweimal pro Jahr nach Cochem fährt, um dort vieles einzukaufen?
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